Existenzgründer:Kleine Starthilfe

Wer sich mit einer Geschäftsidee selbständig machen will, muss sich gut informieren - sonst droht ein schnelles Scheitern. Finanztest hat die Kompetenz von Beratungseinrichtungen geprüft.

Sein eigener Chef werden

Existenzgründer: Finanztest überprüfte Beratungsangebote für Existenzgründer.

Finanztest überprüfte Beratungsangebote für Existenzgründer.

(Foto: Foto: ddp)

Die eigene Kneipe öffnen, sich mit einem Ingenieurbüro oder einem Computerservice selbständig machen: Erfolgreich ist, wer sein Geschäftskonzept von professionellen Beratern abklopfen lässt und viel Motivation mitbringt.

Wie gut die Beratungsstellen für Existenzgründer bei der Erstberatung sind, wollte Finanztest wissen. Dafür gingen 14 Tester zu Industrie- und Handelskammern (IHK), Handelskammern in ganz Deutschland und anderen Gründerzentren und führten insgesamt 60 Beratungsgespräche.

Schwachstellen im Konzept aufspüren

Im Gepäck hatten die Tester verschiedene Gründungskonzepte, die Fehler und Unstimmigkeiten enthielten. Die Berater sollten die Schwachstellen herausfinden und Lösungsvorschläge unterbreiten.

Auch drei Beratungsstellen in Berlin, die ausschließlich Frauen vorbehalten sind, waren im Test. In das Testergebnis flossen der Service, die Auseinandersetzung mit dem Gründungsmodell und mit der Person des Gründers sowie die Beratungskompetenz ein.

Service der Berater ist gut

Am besten beraten werden angehende Unternehmer und Selbstständige im Berliner Existenzgründerinnenbüro "Gründungskonzept" und bei der IHK Hannover. Die Berater schauten sich die Konzepte genau nach Qualifikation, Angebot und Nachfrage, Standort, Finanzierung und Marketing-Ideen an.

Auch in puncto Service wie Terminabsprachen, Informationsmaterialien und Beratungsatmosphäre schnitten sie mit "hoher" Qualität ab. Beim Service fällt außer dem Gründungszentrum Go Panke in Berlin kein Beraterteam negativ auf. Insgesamt schnitten die drei Berliner auf Frauen spezialisierte Beratungsstellen besonders gut ab.

)*Die Anforderungen an die Vorbereitung des Kunden waren bei der IHK Wiesbaden so hoch, dass statt drei Testgesprächen nur eines stattfand, dieses aber auf hohem Niveau. Zwei weitere, ebenfalls gelungene, Beratungen absolvierten die Tester an der IHK Frankfurt.

Person den Gründers bleibt im Dunkeln

Die meisten Ratsuchenden wenden sich an die IHKen: Knapp 290.000 Einstiegsgespräche zur Selbständigkeit führten deren Berater im letzten Jahr. Die Testbilanz ist sehr gemischt, wie die Tabelle zeigt.

Die meisten Berater versäumten es, sich nach der Person des Gründers zu erkundigen. Nur wenige fragten nach der Lebenssituation des Ratsuchenden oder wollten wissen, wie die Familie zum Vorhaben steht. Kaum einer fragte, wo der Existenzgründer seine persönlichen Stärken und Schwächen sieht.

Auch der individuelle Grund für das Streben nach Selbständigkeit interessierte kaum einen Berater im Test. Das ist fatal, denn oft entscheidet die Motivation über Wohl oder Wehe einer Unternehmensgründung.

Details dazu lesen Sie in Finanztest 10/2008.

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