Ergo:Sex! And Drugs?

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Der Versicherungskonzern Ergo bestreitet, dass Handelsvertreter der Versicherung auf einer Veranstaltung in Mallorca Kokain geschnupft hätten. Es handele sich um Trinkspiele mit Salz. Eine Reise nach Monaco sagte das Unternehmen derweil ab.

Die Ergo-Versicherung kämpft an vielen Fronten: Erst wurde die Sex-Sause in Budapest bekannt, dann berichtete Bild von Drogenexzessen in Mallorca.

Bei der in der Ergo-Versicherung aufgegangenen Hamburg-Mannheimer sind die Sitten offenbar recht locker: Nachdem bekannt wurde, dass für Versicherungsvertreter eine Sex-Orgie in Budapest veranstaltet wurde, ist nun von Kokain konsumierenden Vertretern die Rede.  (Foto: dapd)

Davon will aber das Unternehmens nichts wissen: "Die Berichterstattung in der heutigen Ausgabe der Bild-Zeitung, wonach Handelsvertreter der Hamburg-Mannheimer auf Reisen Kokain konsumiert hätten, ist unwahr", teilte die zur Münchener Rück gehörende Versicherung mit.

Die veröffentlichten Fotos "zeigen ein Trinkspiel mit Salz, Tequila und Zitronensaft. Dazu gehört das Einschnupfen von Salz durch die Nase." Es handele sich nicht um den Konsum von Kokain, es lägen eidesstattliche Versicherungen der angebildeten Personen vor.

Verdächtiges Pulver

Das Blatt hatte unter der Schlagzeile "Hier kokst der Kollege von Herrn Kaiser" über zwei angebliche "Drogenexzesse" erfolgreicher Hamburg-Mannheimer-Vertreter in Dubai und auf Mallorca berichtet. Die Zeitung druckte Fotos, auf denen ein Mann und eine Frau zu sehen sind, die ein weißes Pulver durch zusammengerollte Geldscheine von einem Glastisch schnupfen. Auch ein entsprechendes Video findet sich auf den Seiten der Zeitung.

Ergo hatte jüngst einen Sex-Skandal einräumen müssen. Demnach waren auf einer Veranstaltung für Vertreter der in Ergo aufgegangenen Hamburg Mannheimer im Jahr 2007 in Budapest "Prostituierte anwesend". Der Vorgang verstoße gegen die internen Richtlinien, teilte Ergo mittlerweile mit.

Der verantwortliche Vertriebsmanager sowie das damals zuständige Vorstandsmitglied seien nicht mehr für die Versicherung tätig. Die neue Vertriebsspitze habe "alle notwendigen Maßnahmen getroffen, damit sich solche Vorgänge nicht wiederholen", beteuerte Ergo.

Derweil hat die Versicherung eine für kommendes Wochenende geplante Belohnungs-Reise von Top-Verkäufern nach Monaco abgesagt. Eine solche Reise passe aktuell nicht ins Umfeld, sagte ein Unternehmenssprecher. Die Absage sei aber kein Eingeständnis, dass auf der Reise irgendetwas zu beanstanden gewesen wäre. Die Vertriebsleute wollten in Monaco das Formel-1-Rennen anschauen.

© sueddeutsche.de/AFP/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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