Entscheidung in Frankfurt:EZB scheut Zinserhöhung

Noch scheint die Euro-Notenbank dem Aufschwung nicht zu trauen: Die Frankfurter lassen den Leitzins unverändert. Auch die Briten gehen auf Nummer sicher.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins für den Euro-Raum auf dem Rekordtief von 1,00 Prozent belassen. Das teilten die obersten Währungshüter nach ihrer turnusmäßigen Ratssitzung mit. Experten hatten wegen des geringen Inflationsrisikos auch nicht mit einem Anziehen gerechnet.

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Euro-Skulptur vor der Europäischen Zentralbank in Frankfurt: Die Notenbanker lassen den Zins auf 1,00 Prozent

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EZB-Präsident Jean-Claude Trichet wollte sich am Nachmittag auf einer Pressekonferenz zu der Entscheidung des Rates und zur Einschätzung der wirtschaftlichen Lage im Euroraum äußern.

Seit dem Höhepunkt der Finanzkrise im Herbst 2008 hat die EZB das Zinsniveau um insgesamt 3,25 Punkte reduziert. Zuletzt hatte sie den Leitzins im Mai 2009 um 0,25 Punkte gesenkt. Seitdem liegt er bei 1,00 Prozent. Der historisch niedrige Leitzins ist Resultat der geringen Inflation und der Wirtschaftskrise.

Auch die britische Notenbank beließ den Leitzins am Donnerstag unverändert auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent. Die britische Wirtschaft hatte sich im vierten Quartal aus der Rezession befreit, das Wachstum fiel mit 0,1 Prozent aber mager aus. Für 2009 bedeutet das einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 4,8 Prozent; das ist der schärfste Einbruch seit Beginn der Datenerhebung 1949. Für 2010 ist zwar wieder Wachstum in Sicht. Volkswirte erwarten einen Zuwachs von 1,2 Prozent. Damit wäre aber nur ein Teil der Verluste wieder aufgeholt.

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