Eilaktion:Madoff-Yacht an der Côte d'Azur beschlagnahmt

Im Madoff-Skandal gilt es zu sichern, was zu sichern ist: Ein französischer Fonds ließ nun eilig eine Yacht des Finanzjongleurs konfiszieren.

Das Handelsgericht Antibes an der Côte d'Azur genehmigte der Fondsgesellschaft Meeschaert, das Schiff Bull sicherzustellen, wie die Gesellschaft am Sonntag mitteilte. "Wir wollten so schnell wie möglich handeln, damit das Boot nicht französische Gewässer verlässt", erklärte Firmenchef Cédric Meeschaert.

Madoff-Yacht "Bull": Von ihrer Verwertung sollen geschädigte Kunden Bernard Madoffs profitieren. (Foto: Foto: AP)

Die Yacht gehöre einer von Madoffs Firmen, welche "aus steuerlichen und zolltechnischen Gründen" auf den Kaiman-Inseln eingetragen sei.

Die Beschlagnahme sei "nur eine Etappe" in dem Rechtsstreit, den die Fondsgesellschaft seit Dezember zur Entschädigung ihrer Kunden führe, erklärte Meeschaert. US-Justizangaben zufolge könnte auch eine Villa am Cap d'Antibes konfisziert werden, die Madoff und seiner Frau gehört.

Weitere Beschlagnahmungen

Bereits in der vergangenen Woche hatten die Behörden in den USA mehrere Luxuswerte aus dem Besitz des 70-Jährigen beschlagnahmt, um seine Opfer zu entschädigen. Dazu gehören Madoffs Villa in Palm Beach in Florida sowie eine Yacht und ein Motorboot.

Madoff betrog Investoren jahrzehntelang mittels eines Schneeballsystems um immense Summen; der Schaden soll insgesamt bis zu 65 Milliarden betragen.

Im März bekannte Madoff sich im mutmaßlich größten Betrugsfall der Wirtschaftsgeschichte des Diebstahls, der Geldwäsche und der Urkundenfälschung schuldig. Seitdem sitzt er in Haft. Dem früheren Wall-Street-Finanzier drohen bis zu 150 Jahre Gefängnis. Die Strafe wird am 16. Juni verkündet.

© sueddeutsche.de/AFP/kl/mt/kaf/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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