Dividenden:So verdienen Anleger bei Firmengewinnen mit

  • Finanztest hat 160 Aktien auf Dividenden hin untersucht.
  • Zwölf Unternehmen erhöhten ihre Ausschüttungen in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich.
  • Anleger sollten Finanztest zufolge in unterschiedliche Firmen und Branchen investieren.
  • Für Anleger, denen die Auswahl von Einzelaktien zu kompliziert ist, lohnen sich demnach Dividendenfonds.

Von Jurik Caspar Iser

Dividendenaktien werden attraktiver

In den 1990er Jahren konnten sich viele Deutsche für die Börse begeistern. Die Kurse schienen unaufhörlich zu steigen, Geld in Aktien anzulegen, versprach hohe Gewinne. Die Euphorie hielt so lange an, bis die Spekulationsblase im Jahr 2000 platzte.

Heute sind die bevorzugten Anlageformen Sparbuch, Tagesgeld oder Festgeld. Das bringt derzeit jedoch wenig - die Zinsen sind schlicht zu niedrig. Damit gewinnen Aktien mit hoher Dividende an Attraktivität. Finanztest (Ausgabe 04/2015) hat die Dividendenpolitik von 160 Aktien aus dem Deutschen Aktienindex untersucht und die verlässlichsten Zahler ermittelt.

Wichtig ist Nachhaltigkeit

Im Jahr 2015 wollen allein die Dax-Konzerne etwa 30 Milliarden Euro an ihre Aktionäre ausschütten und sie so an den Firmengewinnen beteiligen. Das ist mehr als jemals zuvor. Die durchschnittliche Dividendenrendite für Dax-Aktien liegt derzeit bei etwa 2,7 Prozent. Die Dividendenrendite ergibt sich, indem man die Dividende durch den aktuellen Kurs teilt. Wichtiger als die Dividendenrente aber ist vor allem die Nachhaltigkeit einer Dividende.

Finanztest hat zwölf Unternehmen gezählt, die ihre Dividenden in den vergangenen zehn Jahren mit maximal drei Unterbrechungen erhöht haben. Fielmann-Anteile haben sich beispielsweise als besonders verlässlich erwiesen. Die Optiker-Kette erhöhte ihre Dividende in den vergangenen zehn Jahren ohne Unterbrechung. Auch beim Agrardienstleiser Baywa, dem Medizintechnikspezialisten Stratec Biomedical und dem Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub stiegen die Dividenden kontinuierlich.

Darauf müssen Anleger achten

Viele der von Finanztest als lukrativ gelisteten Firmen haben eine relativ niedrige Dividendenrendite. Das liegt vor allem daran, dass ihre Aktienkurse so stark gestiegen sind. Eine hohe Dividendenrendite kann zwar auch auf eine hohe Dividende hinweisen. Wenn sie aber auf eine schlechte Kursentwicklung zurückzuführen ist, sollten Anleger aufpassen. Oft sind geschäftliche Probleme für den Kursverfall verantwortlich.

Grundsätzlich gilt: Wer sich an einer Firma beteiligt, muss die Gefahr eines möglichen Kursverfalls, einer Firmenpleite und Totalverlusts des angelegten Vermögens zumindest im Hinterkopf haben. Besonders gefährlich ist es, einseitig in wenige Firmen, Branchen oder Regionen zu investieren.

Rat zu Dividendenfonds

Für Anleger, denen die Auswahl von Einzelaktien zu kompliziert ist, lohnen sich Finanztest zufolge sogenannte Dividendenfonds. Kunden sollten demnach auch hier darauf achten, dass die Fonds breit aufgestellt sind und Aktien aus unterschiedlichen Ländern und Branchen beinhalten, um das Risiko zu minimieren.

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