Die Gesichter des Madoff-Crashs:Reingelegt und abgezockt

Zsa Zsa Gabor, Steven Spielberg und Elie Wiesel: Die Liste der Opfer des Milliardenbetrügers Bernard Madoff ist lang. Die prominentesten Geschädigten in Bildern.

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Hollywood-Diva Zsa Zsa Gabor, Foto: dpa

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Schauspielerin Zsa Zsa Gabor und ihr Ehemann Prinz Frédéric von Anhalt zählen zu den prominentesten Opfern des Milliardenbetrügers Bernard Madoff: Nach Angaben ihres Anwaltes verloren die beiden rund zehn Millionen Dollar. Die 91-Jährige und ihr Gatte, im Übrigen ihr neunter, seien untröstlich.

Von Anhalt wird mit den Worten zitiert: "Wir leiden sehr und wir wollen unser Geld zurück." Das Paar müsse eventuell sein Haus in Bel Air verkaufen, außerdem Autos, Kunstwerke und vielleicht sogar Zsa Zsa Gabors Schmuck - und das alles wegen dieses "kranken Mannes", wie es der 65-Jährige formuliert.

Foto: Zsa Zsa Gabor in besseren Tagen: Voller Stolz zeigte die Hollywood-Diva im April 1999 eine Handtasche aus dem Besitz von Marylin Monroe, die sie bei einer Versteigerung erworben hatte. dpa.

Regisseur Steven Spielberg, Foto: AFP

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Als Kassenmagnet hat bislang kein Regisseur Steven Spielberg das Wasser reichen können: Der 62-Jährige ist gemessen am Einspielergebnis seiner Filme der erfolgreichste Filmemacher aller Zeiten. Nicht ganz so erfolgreich agierte der Amerikaner zuletzt mit seinen privaten Finanzen, die er auch von Finanzjongleur Bernard Madoff verwalten ließ. Diesen Teil seines Vermögens hat Spielberg jetzt wohl verloren.

Foto: Steven Spielberg bei der Verleihung der Golden Globe Awards im Jahr 2007 in Beverly Hills. Damals war die Welt für den Regisseur noch in Ordnung, AFP.

Schauspieler Kevin Bacon und Kyra Sedgwick, Foto: AP

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Zu den Madoff-Opfern zählen auch der amerikanische Filmstar Kevin Bacon und seine Frau Kyra Sedgwick. "Ich kann bestätigen, dass sie Geld bei Herrn Madoff angelegt hatten", sagte der Sprecher des Schauspieler-Ehepaars, Allen Eichhorn.

Foto: Wirken trotz ihrer Verluste im Schneeballsystem des Anlagebetrügers Bernard Madoff noch einigermaßen gefasst: Schauspieler Kevin Bacon mit Ehefrau Kyra Sedgwick im Januar 2009 in Los Angeles, AP.

L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt, Foto: AFP

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Sie ist die reichste Frau der Welt, doch zum Jahresausklang 2008 hatte die milliardenschwere Erbin des L'Oréal-Konzerns wenig zu lachen. Da musste Liliane Bettencourt, 86, zur Kenntnis nehmen, dass sie einen Gutteil ihres Vermögens an den US-Finanzjongleur Bernard Madoff verloren hat.

Der Kummer ums Geld lässt auch die Tochter des Konzerngründers Eugene Schueller nicht kalt, selbst wenn sie insgesamt über ein Vermögen in Höhe von 16 Milliarden Euro verfügt.

Ausdruck der Dramatik ist die Tatsache, dass sich der Fondsmanager, der ihr Geld bei Madoff angelegt hatte, in New York erschoss.

Bettencourt war die Erste, die Geld in Fonds investierte, die von der Firma Access International Advisors gemanagt wurden. Der Mitgründer Thierry Magon de la Villehuchet, Chef von Access International, wurde am Tag vor Heiligabend 2008 tot in seinem Büro aufgefunden. Die Polizei geht von Selbstmord aus. Der Fall Madoff hat also auch bereits Todesopfer gefordert.

Foto: Liliane Bettencourt: Das Bild zeigt sie im Élysée-Palast in Paris bei einer Würdigung im Jahr 2005. AFP.

Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel, Foto: AP

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"Dieser Halunke von allen Halunken." Ungewohnt harte Worte fand der Friedensnobelpreisträger und Holocaust-Überlebende Elie Wiesel für Bernard Madoff, als er erfuhr, dass dieser praktisch das gesamte Vermögen seiner Elie-Wiesel-Stiftung in betrügerischer Weise in den Sand gesetzt hatte.

Die Stiftung, die gegen Intoleranz und Ungerechtigkeit in der Welt kämpft, hatte insgesamt 15,2 Millionen Dollar (11,5 Millionen Euro) durch Madoff verwalten lassen. Wiesel sagte, er habe Madoff in den vergangenen 15 Jahren nur etwa zwei Mal persönlich getroffen und ihn kaum gekannt. Niemand habe den Juden in Amerika größeren Schaden zugefügt als der Jude Madoff, sagte Wiesel nun.

Die Elie-Wiesel-Stiftung will trotz der herben finanziellen Verluste weitermachen. Wiesel lobte die Großzügigkeit der Spender und sagte: "Wir haben beschlossen, nicht aufzugeben und mit unserer Arbeit weiterzumachen."

Foto: Ein nachdenklicher Elie Wiesel. Seine Stiftung ist nach den Verlusten, die der Finanzjongleur Bernard Madoff zu verantworten hat, dringend auf Spenden angewiesen. AP.

Milliardenschaden angerichtet: Firmenschild der Bank Medici in Wien, Foto: AP

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Ein allzu simples Geschäftsmodell wurde der Bank Medici zum Verhängnis: Die österreichische Minibank konstruierte Fonds, deren Investmentstrategie mehr oder weniger wohl nur darin bestand, das eingesammelte Geld Bernard Madoff zuzuschieben. Der damit angerichtete Schaden ist riesig: Angeblich 3,2 Milliarden Dollar (2,4 Milliarden Euro).

Seit die Verbindung zu Madoff publik wurde, ist Medici-Gründerin Sonja Kohn abgetaucht und verweigert jede öffentliche Stellungnahme.

Das Institut ist inzwischen unter staatliche Aufsicht gestellt. Etliche Anleger fühlen sich geprellt und gehen juristisch gegen die Bank vor. Ihr Vorwurf: Die Anlagen seien ohne Wissen der Investoren zu Madoff transferiert worden.

Foto: Firmenschild der Bank Medici in der Wiener Operngasse. Die Bank hat für ihre Anleger riesige Verluste angehäuft - ein Regierungskommissär hat inzwischen das Sagen. AP.

Pedro Almodovar und Penelope Cruz in Cannes, Foto: dpa

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Ohne den spanischen Regisseur Pedro Almodóvar wäre die Karriere von Filmstar Penélope Cruz in den USA wohl nicht so kometenhaft verlaufen. Für die Hauptrolle in Almodóvars "Volver" war sie im Jahr 2006 schon einmal als Hauptdarstellerin für den Oscar nominiert, ging aber leer aus.

Das Nachsehen hatte jetzt auch Almodóvars Produktionsfirma El Deseo, die "Volver" produziert hatte. Die Firma hatte Geld in dem Fonds Lux Invest angelegt, das sie nun abschreiben muss. Lux hatte das Geld Madoff anvertraut. Der Schaden für Almodóvar: 280.000 Dollar (212.000 Euro).

Foto: Da konnte Pedro Almodóvar noch befreit lachen. Das Bild zeigt den Regisseur mit Penélope Cruz bei den Filmfestspielen in Cannes im Jahr 2008. Inzwischen ist Almodóvar um 212.000 Euro ärmer. dpa.

Arpad (Arki) Busson mit seiner Verlobten Uma Thurman, Foto: Getty Images

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Zu den Madoff-Geschädigten zählt auch der französische Finanzinvestor Arpad (Arki) Busson. Sein Hedgefonds EIM war einem englischen Zeitungsbericht zufolge mit 222 Millionen Dollar (168 Millionen Euro) in Madoff-Produkten engagiert. Sollte Busson seine Verlobte Uma Thurman heiraten, würde wohl auch sie zu den Leidtragenden des Madoff-Skandals zählen. Busson hat mit dem Supermodel Elle MacPherson zwei kleine Kinder, die wahrscheinlich die jüngsten Geschädigten Madoffs sind.

Foto: Da schienen die Finanzen noch wohlgeordnet: Arpad Busson zeigt sich im Juni 2008 in London mit seiner neuen Verlobten Uma Thurman bei einem Galadinner zu Ehren des 90. Geburtstages von Nelson Mandela. Getty Images.

John Malkovic während des Internationalen Film-Fests in Toronto im September 2008, Foto: AP

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Schauspieler, Produzent und Regisseur John Malkovich - er soll ein Konto bei der Künstler-Agentur von Harold Thau haben. Der Broadway-Produzent steht auf der Liste der Geschädigten Madoffs.

Foto: September 2008 - John Malkovich promotet während des Internationalen Film-Festivals in Toronto den Film "Burn after Reading". AP

Countrysänger John Denver probt zusammen mit Frank Sinatra, Foto: AP

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Auch die Erben des verstorbenen amerikanischen Country- und Folksängers John Denver könnten zu den Betrogenen gehören. Das Unternehmen John Denver Concerts Inc. soll ebenfalls ein Konto bei der Agentur des Produzenten Harold Thau haben.

Foto: Das waren noch Zeiten: Sänger und Komponist John Denver (links) probt 1976 gemeinsam mit Frank Sinatra (rechts) für ein Spezial des Fernsehsenders ABC. AP Texte:pak/mel/cmat

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