Nicolas Sarkozy
Jacques Chirac muss ein armer Mann gewesen sein. Wer hätte das gedacht? Das Gerede über millionenschwere Konten in Japan dürfte unhaltbar sein, wenn man dem Umkehrschluss folgt, den sein Nachfolger nahelegt.
Nicolas Sarkozy (auf dem Bild mit Ehefrau Carla Bruni-Sarkozy) nämlich erhöhte kurz nach seinem Amtsantritt sein Gehalt um 140 Prozent. Das klingt nach einem erklecklichen Zuschlag. Sarkozy aber rechnete vor, er robbe sich damit nur an das Durchschnittsniveau seiner Kollegen in Europa heran. Wenn er fortan statt 8457 Euro im Monat nun 19.331 Euro verdiene, sei das immer noch weniger als bei seinen Kollegen in Berlin und Dublin.
Gleichzeitig stockte Sarkozy das Budget des Elysée-Palastes von 32 auf 101 Millionen Euro auf. Wegen der Transparenz. Bis dahin war das Budget des Präsidenten ein Geheimnis wie dessen Liebschaften, umhüllt vom Mantel des Schweigens.
Inzwischen fahndet der sozialistische Abgeordnete René Dosière nach eben jener versprochenen Transparenz. Ihm fiel auf, dass Sarkozy seine Ausgaben 2008 noch einmal kräftig aufstockte. Er ist viel unterwegs und hat oft Gäste, die gern gut essen. Er zahlt aber natürlich weder für Kost und Logis, noch für Kleidung oder Telefon.
Außerdem verfügt er über 957 Angestellte, zehn Residenzen und ein neues, präsidialeres Flugzeug. Das hört sich nach viel an, trotzdem ließ sich Sarkozy von Unternehmerfreunden in deren Jet auf ihre Yacht bringen. Im Vergleich zu ihnen ist eben auch Sarkozy arm, trotz seiner Gehaltserhöhung.
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