Deutsche Post:"Tragweite der Entscheidung nicht bedacht"

Post-Chef Zumwinkel räumt ein, dass der lukrative Verkauf von Aktien unmittelbar nach der Entscheidung zum Post-Mindestlohn falsch war.

"Ich verstehe die öffentliche Kritik und weiß jetzt, dass der Zeitpunkt inmitten einer intensiven politischen Diskussion falsch war. Diese Tragweite meiner Entscheidung habe ich nicht bedacht - und das bedauere ich heute sehr", zitierte die Frankfurter Allgemeine Zeitung (Dienstagausgabe) Zumwinkel am Montag vorab aus einem Manuskript für die Mitarbeiterzeitung Premium Post. Zu seinem Aktienverkauf hat Zumwinkel bislang keinen Kommentar abgegeben, obschon es vor allem aus der Politik barsche Kritik hagelte.

Klaus Zumwinkel

Klaus Zumwinkel: "Bei den Geschäftskunden wird es richtig ernst"

(Foto: Foto: AP)

Zumwinkel hatte vergangenen Montag Post-Aktien verkauft und dabei rund 2,24 Millionen Euro erlöst. Zuvor war der Kurs der Post-Aktie gestiegen, nachdem die Koalition in Berlin sich über die Einführung eines Mindestlohns in der Post-Branche von bis zu 9,80 Euro die Stunde geeinigt hatte. Die Post-Konkurrenten sehen sich durch die Pläne in ihrer Existenz gefährdet.

Der Post-Vorstandschef stimmte dem Bericht zufolge außerdem seine Belegschaft auf einen weiterhin harten Wettbewerb ein. "Bei den Geschäftskunden wird es richtig ernst. Da greift die Konkurrenz ein Umsatzvolumen von fünf Milliarden Euro an", zitierte ihn die Zeitung.

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