Deutsche Börse: Parketthandel:Schluss! Aus! Vorbei!

Der klassische Parketthandel an der Frankfurter Börse wird bald eingestellt. Doch auch für den Börsensaal gilt: Es gibt ein Leben nach dem Aus.

Den klassischen Parketthandel an der Frankfurter Wertpapierbörse wird es nicht mehr lange geben - er soll am 28. März 2012 eingestellt werden. Das beschloss der Börsenrat einstimmig, wie die Deutsche Börse AG mitteilte. Aktien und Renten sollen dann komplett über das elektronische System Xetra gehandelt werden.

Der Blick von der Galerie des Frankfurter Börsensaales auf die Tische der Skontroführer, auch Schranken genannt, mit der Dax-Tafel im Hintergrund ist für viele Privatanleger der Inbegriff der Frankfurter Börse.

Schon seit Jahren laufen mehr als neunzig Prozent des Börsengeschehens über den Computerhandel, Spöttern gilt der Handelssaal in der Frankfurter Innenstadt ohnehin nur noch als Kulisse fürs Fernsehen.

Äußerlich soll sich aber nicht viel ändern. Die bisherigen Skontroführer, die Geld- und Briefkurse für von ihnen betreute Wertpapiere stellen, sollen durch Xetra-Spezialisten ersetzt werden. Das Parkett werde auch künftig belebt sein, versicherte der Börsenbetreiber: Auch für die künftigen Xetra-Spezialisten gelte dort Präsenzpflicht.

Der Börsenrat hatte im Frühjahr 2009 mit der Prüfung begonnen, wie der Parketthandel optimiert werden kann. Zu der Entscheidung sagte der Vorsitzende des Börsenrates, Lutz Raettig: Mit dem Beschluss werde gewährleistet, dass die Frankfurter Wertpapierbörse "ihre volkswirtschaftliche Funktion als Börse auch in Zukunft unter erheblich veränderten Marktverhältnissen optimal erfüllen kann".

© sueddeutsche.de/dpa/Reuters/jcb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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