Jochen Hempelmann, Mitglied der Geschäftsführung bei Wittemöller Mineralöle im ostwestfälischen Lübbecke:
"Unser Heizölabsatz ist bereits im Jahr 2007 um etwa 35 Prozent zurückgegangen. Das Einkaufsverhalten der Kunden hat sich drastisch verändert, seit der Ölpreis so extrem gestiegen ist. Viele Verbraucher haben zunächst die Vorräte in ihren Heizöltanks verbraucht - in der Hoffnung, dass die Preise wieder sinken.
Anders als in der Vergangenheit kaufen viele Heizölkunden zurzeit nur Kleinmengen ein, um ihr Haushaltsbudget nicht zu sehr zu belasten. Das führt dazu, dass wir momentan mehrmals im Jahr kleinere Mengen von 1000 bis 2000 Liter anliefern müssen.
Verhängnisvoll ist auch die Mehrwertsteuer, die neben dem stark gestiegenen Produktpreis die Gesamtkosten für den Endverbraucher weiter nach oben treibt. Wir stellen uns auf einen dauerhaft verändertes Kaufverhalten unserer Kunden ein. In bestehenden Gebäuden ist jedoch ein Wechsel von Heizöl auf eine andere Brennstoffart, wie zum Beispiel Gas oder Pellets die teuerste Variante.
Wir empfehlen unseren Kunden, durch Modernisierung der vorhandenen Heizungsanlage, wie zum Beispiel Öl-Brennwerttechnik und zusätzliche Gebäudedämmung, den Verbrauch und damit die Heizkosten zu senken.
Dass der hohe Ölpreis nicht von uns, dem Handel gemacht wird, ist unseren Kunden aufgrund der täglichen Berichterstattung über die ständig steigenden Rohölpreise bewusst.
Als freier Mineralölhändler spekulieren wir nicht, sondern versorgen uns täglich entsprechend unserer Verkäufe mit Ware. Deshalb verdienen wir nicht zusätzlich an den steigenden Preisen."
Foto: Grangemouth Ölraffinerie in Großbritannien, AFP, Text: jkr