Deal mit Staatsanleihen:Griechenland funkt SOS nach China

Sucht Griechenland Hilfe in China? Einem Medienbericht zufolge plant die Regierung einen Deal mit Staatsanleihen - doch das Finanzministerium dementiert.

Die Staatskasse ist leer - und das hochverschuldete Griechenland hat kaum noch finanzielle Spielräume. Was liegt da näher, als ein Land zu umschmeicheln, dessen Kassen gut gefüllt sind. Die griechische Regierung versuche, Staatsanleihen im Wert von bis zu 25 Milliarden Euro an den chinesischen Staat zu verkaufen, berichtet die Financial Times (FT) unter Berufung auf einen griechischen Beamten.

Notenbank, Athen, Foto: dpa

Notenbank in Athen: Das hochverschuldete Griechenland umwirbt China als Käufer von Staatsanleihen.

(Foto: Foto: dpa)

Demnach wirbt die US-Investmentbank Goldman Sachs für diese Investition im Auftrag Griechenlands bei der für die Verwaltung des Währungsreserven Chinas zuständigen Behörde.

Griechenland selbst dementierte prompt. Athen weise den Bericht "kategorisch" zurück, sagte ein Vertreter des Finanzministeriums in Athen. Auch die im Februar geplante Reise des Finanzministers nach China diene nicht diesem Zweck.

Dem FT-Bericht zufolge hat China einer Anlage in die griechischen Anleihen ohnehin noch nicht zugestimmt. Möglich sei aber, dass die Regierung in Peking griechische Papiere im Wert von fünf bis zehn Milliarden Euro kauft. Der Zeitung zufolge plant Griechenlands Finanzminister Giorgos Papakonstantinou eine Reise nach China im Februar, um für die Investition zu werben.

Griechenland war vor Weihnachten von einer schweren Finanzkrise erschüttert worden und steht wegen der Stabilität des Euro seit Anfang Dezember auch unter verstärkter Aufsicht der EU.

Die Neuverschuldung des Landes stieg im Krisenjahr 2009 auf 12,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP), die Gesamtverschuldung erreichte mit Verbindlichkeiten über rund 300 Milliarden Euro 113 Prozent des BIP. Griechenland will dieses Jahr 54 Milliarden Euro neue Schulden über Anleihen aufnehmen.

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