Credit Suisse:Große Verluste, große Hoffnungen

Die Schweizer Großbank Credit Suisse schreibt tiefrote Zahlen - trotzdem verbreitet Konzernchef Dougan Optimismus.

Das vierte Quartal ist schuld. In den letzten drei Monaten des Geschäftsjahrs ist die Schweizer Großbank Credit Suissse tief in die Verlustzone gerutscht - und zwar deutlich tiefer, als Experten erwartet hatten.

Credit Suisse: Milliardenverlust bei Credit Suisse: Trotzdem herrscht in Zürich Optimismus.

Milliardenverlust bei Credit Suisse: Trotzdem herrscht in Zürich Optimismus.

(Foto: Foto: dpa)

Wie die Bank am Mittwoch mitteilte, lag der Verlust im Jahr 2008 bei knapp 8,22 Milliarden Franken nach einem Gewinn von 7,76 Milliarden im Vorjahr.

Vor allem das Investmentbanking trieb die Bank in die roten Zahlen. Im Jahr 2008 erwirtschaftete die Sparte einen Verlust vor Steuern von 14,18 Milliarden Franken aus, im Vorjahr stand am Ende ein Plus in Höhe von 3,65 Milliarden Franken. Analysten hat nach der Gewinnwarnung Ende November zwar mit katastrophalen Verlusten gerechnet, ihre Schätzung lag für 2008 jedoch bei einem Minus von 6,1 Milliarden Franken.

Staatliche Unterstützung will die Credit Suisse trotzdem nicht beantragen. Finanzchef Renato Fassbind sagte in einer Telefonkonferenz, er glaube, dass das Institut auch in Zukunft keine Staatshilfe brauchen werde. Die Bank verfüge über eine starke Kapitalbasis.

Weniger anfällig

Für 2009 herrscht in Zürich Optimismus. Der Start ins neue Jahr verlief den Angaben zufolge "sehr gut". Alle Sparten hätten bislang einen Gewinn erzielt. Die Credit Suisse sei so aufgestellt, dass sie in einem schwierigen Marktumfeld weniger anfällig sei, aber auch von einer Markterholung profitieren könne, sagte Konzernchef Brady W. Dougan.

Trotzdem schraubt die Großbank nach ihrem Milliardenverlust die Ziele zurück. So soll der Ertrag von mehr als zehn Milliarden Schweizer Franken aus spartenübergreifenden Tätigkeiten statt 2010 erst im Jahr 2012 erreicht werden, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Präsentation zum Jahresabschluss hervorgeht. Die Eigenkapitalrendite des Konzerns soll nun nur noch 18 Prozent überschreiten, nachdem das Management bisher mehr als 20 Prozent angepeilt hatte.

Der Gewinn pro Aktie soll nun nicht mehr um einen zweistelligen Prozentsatz wachsen, sondern nur noch stärker im Branchenschnitt. Auch soll der Vorsteuergewinn weniger stark schwanken als bei den Mitbewerbern. Und auch die Anteilseigner werden die derzeitige Flaute spüren. Denn die Dividende soll auf 0,10 Franken von 2,50 Franken im Vorjahr gekürzt werden.

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