Commerzbank neuer DFB-Sponsor:Der Partner mit dem Frauenbonus

Zeitenwende im deutschen Fußball: Der DFB hat seinen Sponsor Postbank ausgetauscht - weil der neue Partner Commerzbank stärker den Frauenfußball fördern will.

Die Postbank ist aus dem Rennen - so würde man das in der Fußballersprache vielleicht sagen. Ab sofort wird bei den Pressekonferenzen hinter Fußball-Bundestrainer Joachim Löw nicht mehr das blau-gelb-rote Logo der Postbank erscheinen. Und möglicherweise wird man in den Postfilialen bald auch nicht mehr so viele gelbe Fußbälle sehen - denn die Bonner Bank, bislang sogenannter Premium-Sponsor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), ist einfach ausgetauscht worden. Man könnte auch sagen, abserviert.

Commerzbank neuer DFB-Sponsor: Neuer DFB-Sponsor: Die Commerzbank löst die Postbank ab.

Neuer DFB-Sponsor: Die Commerzbank löst die Postbank ab.

(Foto: Foto: dpa)

Was passiert ist, ist eigentlich alltäglich: Der Vertrag zwischen dem DFB und der Postbank lief aus - und wurde nicht verlängert. Interessant ist dagegen die Begründung, mit der DFB-Präsident Theo Zwanziger die Commerzbank ins Boot holte: Deutschlands zweitgrößte Bank ist bereit, auch die Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland finanziell zu unterstützen.

Die Postbank-Führung zeigte sich überrascht von der Entscheidung. Denn auch die Tochter der Deutschen Post habe am Ende durchaus Verhandlungsbereitschaft für eine Paketlösung einschließlich Frauen-WM signalisiert, sagte ein Sprecher.

Vier Millionen Euro für Frauen-WM

Offenbar zu spät. Ab sofort wirbt die Commerzbank auf den Stellwänden rund um die Elf von Bundestrainer Joachim Löw. Wie viel genau die Bank sich das zunächst bis Ende Juni 2012 geplante Engagement kosten lässt, wollte Konzernchef Martin Blessing nicht sagen. Er sprach lediglich von einem siebenstelligen Betrag, den das Institut pro Jahr für Sport-Sponsoring ausgebe.

Insgesamt wolle sich die Commerzbank hier künftig auf die Unterstützung des Fußballs konzentrieren - die Bank ist unter anderem Namensgeber des Frankfurter Bundesliga-Stadions, "Wir hoffen auf einen positiven Imagegewinn durch das Fußball-Engagement", sagte Blessing.

DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach bezifferte die Summe allein für die Unterstützung der Frauen-Fußball-WM auf vier Millionen Euro. Die Verhandlungen mit dem Weltfußball-Verband Fifa, der auch bei den nationalen Werbepartnern ein Wörtchen mitzureden habe, seien weit fortgeschritten. "Wir rechnen in wenigen Wochen mit einer Vertragsunterzeichnung." Neben den beiden Hauptsponsoren Adidas und Daimler hat der DFB insgesamt fünf sogenannte Premium-Partner, die unter anderem mit dem DFB-Logo werben dürfen.

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