Carport oder Garage:Obdach fürs Vehikel

Der Plan für das Haus steht. Jetzt geht es darum, wie der Garten aussehen soll. Gerade in Ballungszentren mit hohen Grundstückspreisen ist oft nur wenig Platz fürs Grün übrig.

Trotzdem muss in der Regel noch ein Stellplatz für das Auto eingeplant werden. Carport oder Garage, ist dann die große Frage für viele Häuslebauer.

Carport oder Garage: Ein Carport ist oft günstiger und filigraner als eine Garage - dadurch passt er sich leichter an die Gegebenheiten des Grundstücks an.

Ein Carport ist oft günstiger und filigraner als eine Garage - dadurch passt er sich leichter an die Gegebenheiten des Grundstücks an.

(Foto: Foto: Schierenbeck/dpa/tmn)

"Autos sind für die Benutzung draußen gebaut", sagt Maximilian Maurer vom ADAC im München. Sie benötigten deshalb keinen überdachten Unterstand. Für den Autofahrer jedoch hätte ein Carport oder eine Garage Vorteile, da durch die Bedachung das Auto vor Unwetter wie etwa Hagel geschützt sei.

Im Sommer heizt sich das Auto nicht wie ein Backofen auf. Im Winter entfällt lästiges Eiskratzen. Garagen bieten zudem, anders als ein Carport, durch ihre geschlossene Bauweise zusätzlich Schutz vor Diebstahl, Vandalismus und Mardern.

Filigran und günstiger

Garagen haben aber nicht nur Vorteile. "Feuchte Wärme und Feuchtigkeit in schlecht oder gar nicht belüfteten Garagen kann Korrosion und damit Rostbildung des Autos fördern", erklärt Maurer. Unter einem Carport dagegen wird ein Auto schnell trocken.

"Ein Carport aus Holz lässt sich vergleichsweise leicht an die Gegebenheiten des Grundstücks anpassen", nennt der Architekt und Fachbuchautor Thomas Drexel aus Augsburg einen weiteren Vorteil. Ein Carport wirke filigraner und sei in der Regel auch günstiger als eine Garage.

Für etwas mehr Schutz können auch im Carport die Seitenwände geschlossen werden, etwa mit Paneelen aus Lärchenholz. Gern werden Carports laut Drexel mit einem integrierten Abstellraum oder einem Fahrradunterstand kombiniert, um Stauraum zu gewinnen.

Obdach fürs Vehikel

"Ein Carport sollte individuell geplant werden", sagt der Architekt Holger Reiners aus Hamburg. Ein billiger Carport aus dem Baumarkt könne - ähnlich wie eine unförmige Fertiggarage - den Stil des Gebäudes und den Gesamteindruck des Hauses zerstören. Als Material für einen Carport gibt es neben Holz auch andere Materialien wie Stahl und Glas, die gut zu modern gestalteten Häusern passen.

"Zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten gibt es auch beim Dach eines Carports", ergänzt Reiners. Am einfachsten zu bauen und kostengünstig seien Flachdächer. Begrünte Dächer oder Satteldächer, die mit den gleichen Pfannen wie das Haus gedeckt werden, sähen gut aus. Sie benötigen auf Grund der Dachlast jedoch einen stabileren Unterbau und sind entsprechend teurer.

Standortvorteile

Ist die Entscheidung für eine Garage gefallen, stellt sich die Frage nach dem geeigneten Standort: "Die aufwändigste und teuerste Variante ist die Integration der Garage in oder an das Haus", sagt Drexel. Dies sei jedoch eine komfortable Lösung, da hier jeder trockenen Fußes ins Haus komme. Eine solche Garage lasse sich stilmäßig leicht in das Haus einbinden.

Garagen können aber auch ohne Anbindung ans Haus auf dem Grundstück aufgestellt werden. Am besten werde hier der Standort nahe an der Straße gewählt, empfiehlt der Fachmann. Dies habe den Vorteil, dass der Garten stärker vom Lärm der Straße abgeschirmt wird. Die Garage biete zudem Sichtschutz und im hinteren Grundstücksbereich bleibe mehr Platz für die Gartennutzung.

Die Garage selbst sollte nicht zu klein geplant werden, rät Maurer. Neben dem Auto müssen hier schließlich oft auch Fahrräder, Gartengeräte, Autozubehör und Reinigungsmittel sowie Winterreifen Platz finden.

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