In der Vergangenheit kam es durchaus vor, dass der Bundesbankvorstand in die allgemeinen Postenspielchen integriert wurde und dass ein braver Landesfinanzminister oder ein sonstiger langjähriger Finanzpolitiker ein letztes Pöstchen vor der Pensionierung erhielt. So gab es zuletzt im Mai Kritik, als der FDP-Finanzfachmann Carl-Ludwig Thiele berufen wurde: Dies sei eine Entscheidung nach Parteibuch, monierten nicht nur die Grünen.
Die Suche nach einem Sarrazin-Nachfolger ist schwierig, weil mehrere Parteien involviert sind: In Rheinland-Pfalz regiert die SPD alleine, im Saarland eine Koalition aus CDU, FDP und Grünen. Heftige öffentliche Auseinandersetzungen befürchten die Beteiligten nicht. "Es gibt gewisse Gepflogenheiten, dass man sich in so einer Frage verständigt", sagt auf Anfrage von sueddeutsche.de ein Sprecher des rheinland-pfälzischen Finanzministeriums, das die Federführung bei der Sondierung hat und das Einschätzungen zufolge auch mehr Gewicht besitzt als das saarländische Pendant - weil Rheinland-Pfalz das größere Bundesland ist.
"In der Vergangenheit wurde das immer einvernehmlich gelöst", sagt der Sprecher. "Ideal wäre jemand, der aus der Politik kommt, aber ein Expertentum mitbringt." Angesichts solcher vagen Formulierungen ist es nicht verwunderlich, dass es derzeit viele Spekulationen gibt. Genannt wird unter anderem ...