Branchentreff:Viele Fragezeichen

Der Tag der Immobilienwirtschaft in Berlin offenbart viele Gründe, warum es mit dem Wohnungsbau schleppend vorangeht. Ideen gibt es genug, doch der Minister fehlt.

Von Andreas Remien

Als Christian Lindner die Bühne im Berliner Tempodrom betritt, lässt ein dezentes Lächeln vermuten, dass er sich gerade eine kleine rhetorische Spitze zurechtgelegt hat. "Eine geplante Gruppenaktivität zum letztmöglichen Zeitpunkt abzusagen", sagt der FDP-Chef nicht ohne Selbstironie, werde in Berlin nach den geplatzten Jamaika-Verhandlungen ja gerne mit seinem Namen verknüpft. "Heute wird bei der CSU gelindnert", bemerkt Lindner süffisant in Anspielung auf Horst Seehofer. Denn zum Tag der Immobilienwirtschaft war mit der Umweltministerin, dem Wirtschaftsminister, drei Fraktionsvorsitzenden und einem EU-Kommissar viel politische Prominenz gekommen - ausgerechnet der Bauminister aber musste seine Teilnahme kurzfristig absagen. Statt über die Wohnungsnot oder den Büromangel zu reden, debattierte er auf einem Krisengipfel im Kanzleramt über die Flüchtlingspolitik. Ein unglückliches Timing oder doch Symptom einer Bundespolitik, die bei den Themen Bauen und Wohnen nicht so recht vorankommt?

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