Boni für US-Banker:Vergoldetes Fiasko

Als die US-Banken Ende 2008 am Abgrund standen, zeigten sie sich gegenüber ihrem Top-Management besonders spendabel: Nach einem Bericht des "Boni-Beauftragten" Kenneth Feinberg flossen damals Sonderzuwendungen in Milliardenhöhe.

Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise haben US-Banken ihren Spitzenmanagern einem Regierungsbericht zufolge 1,6 Milliarden Dollar (1,3 Mrd Euro) an "ungerechtfertigten" Boni gezahlt.

Feinberg testifies before a Senate Homeland Security and Governmental Affairs hearing on Capitol Hill in Washington

Der "Boni-Beauftragte" der US-Regierung, Kenneth Feinberg, hat keine Möglichkeit, die Rückzahlung des Geldes einzufordern.

(Foto: rtr)

17 der Geldhäuser hätten die üppigen Sonderzahlungen Ende 2008 und Anfang 2009 fließen lassen, nachdem sie milliardenschwere Hilfen aus Steuermitteln bekommen hätten, meldete die New York Times unter Berufung auf Regierungsbeamte.

Die Prämien seien nach "planlosen Kriterien" gezahlt worden, hieß es. Der "Bonus-Beauftragte" von Präsident Barack Obama, Kenneth Feinberg, will einen entsprechend Bericht vorlegen.

"Unklug"

Darin bezeichne er die Boni zwar als "unklug", aber sie seinen seiner Auffassung nach nicht ungesetzlich oder stünden im Widerspruch zum öffentlichen Interesse. Auch habe Feinberg praktisch keine Möglichkeiten, eine Rückzahlung des Geldes einzufordern.

11 der 17 Banken, die in dem Bericht erwähnt werden, hätten zudem die Hilfen bereits mit Zinsen zurückgezahlt und deshalb darüber hinaus keinerlei Verpflichtungen dem Staat gegenüber, hieß es weiter.

Unter den aufgeführten Geldhäusern seien Wall-Street-Giganten wie Citigroup, Goldman Sachs und der Versicherer AIG. Es zählten aber auch kleinere Institute wie etwas die Boston Private Bank dazu.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: