Boni-Diskussion:Goldman probiert's mal mit Bescheidenheit

Selten hat die Wall Street so gespannt auf Gehaltszahlen gewartet: Jetzt zeigt sich, dass Goldman und JP Morgan zuweilen auf Kritik reagieren.

Die massive öffentliche Kritik an den Gehältern der amerikanischen Spitzenbanker zeigt Wirkung. Trotz Milliardengewinnen bekommen die Chefs der beiden US-Großbanken JP Morgan und Goldman Sachs vergleichsweise bescheidene Boni für das abgelaufene Jahr.

Goldman, AFP

Die üppigen Gehaltszahlungen bei Goldman Sachs stehen im Zentrum des Interesses der Wall Street.

(Foto: Foto: AFP)

JP-Morgan-Chef Jamie Dimon erhält knapp 17 Millionen Dollar, sein Kollege Lloyd Blankfein von Goldman Sachs begnügt sich mit neun Millionen Dollar.

Goldman Sachs und JP Morgan gehören zu den Gewinnern der Finanzkrise. Sie konnten mit ihren zweistelligen Milliardengewinnen im vergangenen Jahr an die Boomzeiten anknüpfen.

Eine öffentliche Diskussion über die Bezahlung der Banker angesichts der massiven staatlichen Hilfen für die gesamte Finanzbranche war die Folge.

Halbe Million Dollar für jeden Mitarbeiter

Besonders Goldman Sachs steht im Zentrum des Interesses. Die Investmentbank gilt als einer der aggressivsten Spieler am Markt und ist für ihre hohen Gehälter bekannt. Im Schnitt bekommt jeder Mitarbeiter für 2009 fast eine halbe Millionen Dollar. Im Verhältnis zu den Einnahmen ist die Ausschüttungsquote aber auf einem historischen Tiefstand.

Erst vor wenigen Tagen kamen Spekulationen auf, der Goldman-Chef werde mit 100 Millionen Dollar einen Rekordbonus erhalten. Dies wurde allerdings von der Bank dementiert.

Im Schlussquartal verzichtete die Bank ganz darauf, Geld für die Bezahlung der Mitarbeiter beiseite zu legen.

Bankchef Blankfein hatte noch 2007 die Rekordsumme von rund 68 Millionen Dollar kassiert, im Krisenjahr 2008 verzichtete er auf seinen Bonus. Er und JP-Morgan-Chef Dimon erhalten ihre Sonderzahlung für das abgelaufene Jahr komplett in Aktien, die sie erst nach einer bestimmten Frist zu Geld machen dürfen.

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