Betrugsverdacht:FBI ermittelt gegen Indymac

Die Finanzkrise lässt die US-Wirtschaft nicht aus ihrem Würgegriff. Ermittler nehmen nun den zusammengebrochenen Baufinanzierer Indymac ins Visier. Der Verdacht: Betrug bei der Vergabe von Darlehen.

Die US-Wirtschaft kommt nicht zur Ruhe. Zwar legt der Ölpreis auf seiner Rekordjagd derzeit eine kleine Verschnaufpause ein, doch dafür beschäftigen die Folgen der Kreditkrise die Amerikaner weiter - die Bundespolizei FBI ermittelt gegen mehrere Unternehmen.

Kunden vor der US-Hypothekenbank Indymac: Zusammenbruch beschäftigt die Ermittler. (Foto: Foto: AFP)

Die Ermittler haben auch die zusammengebrochene Hypothekenbank Indymac ins Visier genommen. Sie gehen dem Verdacht nach, dass es bei der Vergabe von Darlehen zu Betrug gekommen sein könnte, sagte ein FBI-Mitarbeiter. Wie lange die Ermittlungen bereits laufen, ist noch unklar. Klar ist jedoch, dass sich die Nachforschungen des FBI nicht auf Einzelpersonen konzentriert, sondern auf das gesamte Unternehmen.

Ermittlungen gegen 21 Unternehmen

Am vergangenen Freitag war die kalifornische Bank von den Aufsichtsbehörden geschlossen worden. Der größte unabhängige börsennotierte US-Baufinanzierer wurde vom Staat übernommen, nachdem das Geldhaus in massive Kapitalnöte geraten war. Es ist die drittgrößte Bankenpleite in der US-Geschichte überhaupt und bereits der fünfte Zusammenbruch eines Geldhauses in diesem Jahr. Sämtliche Bankgeschäfte von Indymac wurden mit sofortiger Wirkung an die staatliche Bundeseinlagensicherung übertragen, dort rechnet man mit einer Belastung in Höhe von vier bis acht Milliarden US-Dollar (etwa 2,5 bis fünf Milliarden Euro).

Die Pleitebank Indymac ist derzeit jedoch nicht das einzige Ziel der Ermittler. Das FBI ermittelt im Zusammenhang mit der Immobilienkrise inzwischen gegen 21 Unternehmen und deren Mitarbeiter, darunter Countrywide Financial sowie zwei frühere Manager der Investmentbank Bears Stearns. FBI-Chef Robert Mueller erklärte, die Vorwürfe lauteten auf Betrug und Insiderhandel.

© sueddeutsche.de/AP/Reuters/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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