Bert Rürup:Mal eben ein Auto verzockt

Katastrophales Investment: Bert Rürup, der langjährige Wirtschaftsweise, hat sich mit Papieren der Pleitebank Lehman verspekuliert.

Über Jahre war der Name des Wirtschaftsweisen Bert Rürup ein Synonym für Seriosität in Sachen Geldanlage, selbst ein Teil der staatlich geförderten Altersvorsorge trägt seinen Namen - die Rürup-Rente. Doch nun kommt raus: Selbst der Chef-Ökonom des Finanzdienstleisters AWD hat sich mit Risikopapieren der Pleitebank Lehman Brothers verspekuliert.

Hat sich einfach verspekuliert: Bert Rürup. (Foto: Foto: dpa)

"Ich wusste, dass das eine Wette war. Und Wetten kann man verlieren", sagte Rürup im Sender N24. Den Bankberatern mache er keine Vorwürfe. Wie viel Geld genau er in den USA verbrannt hat, wollte er aber nicht sagen. Er bezifferte seinen Verlust aber auf den Wert "eines guten Automobils".

Zuerst lief alles gut, aber dann...

Das Papier sei eine Zeit lang sehr gut gelaufen. Er habe um die Risiken gewusst, die er eingegangen sei. Heute habe er keine Risikopapiere mehr in seinem privaten Portfolio, sagte Rürup. Investiert habe er weder in Gold, Immobilien noch Aktien, sondern in Industrieanlagen.

Die US-Regierung hatte die Investmentbank Lehman Brothers im vergangenen September bankrott gehen lassen und damit die Finanzwelt kräftig nach unten gerissen. Lehman hat allein in Deutschland rund 40.000 Anleger um ihr Erspartes gebracht. Rürup, ehemals als Professor für Volkswirtschaftslehre tätig, arbeitet seit April für den Finanzdienstleister AWD.

© sueddeutsche.de/AFP/mel/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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