Das neu eingeführte Baukindergeld wird rege in Anspruch genommen. Im ersten Monat gab es bereits 24 399 Förderanträge, wie aus Zahlen der für die Anträge zuständigen KfW-Bank hervorgeht. Damit sind von drei Milliarden Euro, die pro Jahr bisher zur Verfügung stehen, 516 Millionen Euro bereits beansprucht.
Bei der neuen Förderung, die der früheren Eigenheimzulage ähnelt, gibt es über zehn Jahre insgesamt 12 000 Euro pro Kind. Gehen die Anträge in gleichem Tempo weiter, reicht das Geld zwar in diesem Jahr noch. 2019 könnte der Topf aber schon nach sechs Monaten leer sein.
Spitzenreiter bei den Baukindergeld-Anträgen ist Nordrhein-Westfalen mit 5611 Anträgen, gefolgt von Baden-Württemberg (3197), Bayern (3089) und Niedersachsen (3059). Hinten liegen die Stadtstaaten Hamburg (237) und Bremen (207).
Die meisten Anträge stammen von Familien mit einem oder zwei Kindern. Das neue Baukindergeld wird voraussichtlich ab März 2019 ausgezahlt, wenn die Anträge final beschieden werden - das Programm wurde sehr schnell von der großen Koalition auf den Weg gebracht, daher dauert der technische Aufbau noch etwas.
Gewährt wird das Baukindergeld für Familien und Alleinerziehende bis zu einer Grenze von 90 000 Euro zu versteuerndem Haushaltseinkommen im Jahr bei einem Kind. Bei jedem weiteren Kind darf die Grenze 15 000 Euro höher liegen. Einen Antrag können alle Eltern oder Alleinerziehenden mit mindestens einem Kind stellen, die seit Januar 2018 einen Kaufvertrag unterzeichnet oder eine Baugenehmigung erhalten haben. Den Zuschuss gibt es für alle Verträge oder Baugenehmigungen, die bis Ende 2020 abgeschlossen werden.
Zuletzt hatte der Neubau in Deutschland wieder etwas zugelegt. Von Januar bis August wurden 204 100 neue Wohnungen genehmigt, das sind 2,5 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Aber steigende Baupreise und Handwerkermangel sind weiter die größte Hürde - und in Ballungsräumen ist Bauland knapp.