Banken:Girocard löst EC-Karte ab

Elektronisches Bezahlen bekommt künftig einen neuen Namen und ein neues Logo. Aus der EC-Karte wird demnächst die Girocard.

Helga Einecke

Der Markt für Plastikgeld kommt in Bewegung, weil der Zahlungsraum in Europa einheitlicher werden soll. Die deutschen Banken und Sparkassen geben nach und nach dem elektronischen Bezahlen an den Ladenkassen einen neuen Namen.

Banken: Bald Geschichte: Die herkömmliche EC-Karte soll durch die neue Girocard abgelöst werden.

Bald Geschichte: Die herkömmliche EC-Karte soll durch die neue Girocard abgelöst werden.

(Foto: Foto: ddp)

Mit der Marke Girocard wollen sie ihre eigenen Systeme vereinheitlichen und den Kunden auch Zugang zu Geldautomaten verschaffen. Außerdem treten sie in Konkurrenz zu Systemen wie Maestro von Mastercard oder V-Pay von Visa. Für die Kunden ändert sich zunächst nichts; künftig soll der neue Markenname aber die Akzeptanz der in Deutschland ausgegebenen Karten erhöhen.

Was bedeutet das neue Logo?

Mit dem neuen Markennnamen Girocard schlagen die Banken zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie ermöglichen unter diesem Logo das Zahlen per Karte an der Ladenkasse und gleichzeitig das Abheben von Bargeld am Automaten.

Was ändert sich für die Inhaber?

Auf den so genannten Debitkarten, ehemals EC-Karten, erscheint künftig anstelle des Logos EC (für Electronic Cash) das Logo Girocard. An der Funktion der Karten ändert sich nichts.

Was genau ist eine Debitkarte?

Die Debitkarten sind die am meisten verbreiteten Bankkarten in Deutschland. 93 Millionen Stück sind davon im Umlauf. Die Karte wird auf Guthabenbasis geführt. An der Ladenkasse schiebt der Kunde sie in ein kleines Kästchen, gibt seine PIN-Nummer ein. Das Geld wird dann sofort abgebucht. In Tankstellen, Hotels, Geschäften und Supermärkten hat sich dieses System durchgesetzt.

Was ist eine Kreditkarte?

Kreditkarten räumen Kunden Kredit ein. Die Belastungen werden gesammelt und einmal im Monat vom Konto des Kunden abgebucht. Mastercard, Visa, Amex und Diners sind die bekanntesten Kartenanbieter. Hinter Mastercard und Visa stehen aber auch Banken, die mit ihren Bezahlsystemen Maestro und V-Pay der Girocard Konkurrenz machen.

Welche Vorteile bietet die Girocard?

Die deutschen Banken und Sparkassen verkaufen ihr neues Logo vor allem als Zugang für den Einkauf an Ladenkassen und Tankstellen sowie zu den Geldautomaten. Sie versprechen mehr Sicherheit und eine größere internationale Akzeptanz der in Deutschland ausgestellten Karten. Bisher wurden die EC-Karten in Europa auch schon an vielen Stellen akzeptiert, aber kaum über die Grenzen Europas hinaus.

Was passiert, wenn dieses Logo noch nicht auf der Karte drauf ist?

Dem Kunden entsteht kein Nachteil. Er kann mit dem alten Zeichen EC so bezahlen und Bargeld abheben wie bisher. Im Laufe der nächsten Jahre wird das Logo EC durch das Logo Girocard ersetzt.

Was bedeutet es, wenn auf der Karte neben EC oder Girocard auch das Maestro-Zeichen steht?

Diese Karte wird an Geldautomaten und an Geschäften akzeptiert, die sowohl mit der deutschen Kreditwirtschaft als auch mit den Banken des Maestro-Systems verbunden sind. Im Grunde wird sie an mehr Stellen angenommen, der Kunde kommt damit weiter.

Warum führen die Banken den Namen Girocard überhaupt ein?

Die deutsche Kreditwirtschaft will in Europa mitmischen, wenn sich im Euroraum ein einheitlicher Zahlungsverkehr durchsetzt. Künftig sollen alle Kunden in Europa bargeldlos zum gleichen Preis zahlen können. Bisher gibt es eine Vielzahl von Systemen, die das Zahlen für Kunden und Banken teurer machen.

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