Auslandsreise-Krankenversicherung:Sonne, Strand und Sicherheit

Wenn es schmerzt und der Doktor sticht - soll es zumindest nicht im Portemonnaie wehtun. Was Sie beim Abschluss einer Auslandsreise-Krankenversicherung beachten sollten.

Für den Urlaub sollte eigentlich jeder eine Auslandsreise-Krankenversicherung abschließen. Denn die gesetzlichen, aber auch viele private Krankenversicherer, übernehmen im Ausland nicht alle Leistungen. Meist reicht die Absicherung durch einen Jahresvertrag, der viele kleinere Reisen in dieser Zeit abdeckt. Doch wer länger als sechs Wochen ins Ausland fährt, braucht einen speziellen Tarif für Einzelreisen.

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FINANZtest hat 27 Angebote getestet, und sagt, wo Reisende eine gute Absicherung bekommen, was der Schutz kostet und welche Leistungen die Tarife bieten.

Kein Krankenrücktransport

Generell gilt: Gesetzliche Krankenkassen übernehmen außerhalb Europas und in Ländern, mit denen Deutschland kein Sozialversicherungsabkommen hat, keine Leistungen.

Doch selbst innerhalb Europas zahlt die Krankenkasse ihren Versicherten nicht alle Behandlungskosten. Einen Krankenrücktransport etwa erstattet die Kasse nie. Auch einige private Krankenversicherer übernehmen diese Leistung nicht.

Immerhin: Die Krankenrücktransporte nehmen zu. Allein der ADAC hat 2006 etwa fünf Prozent mehr kranke Urlauber nach Hause transportiert als noch ein Jahr zuvor. Eine entsprechende Absicherung für die Urlaubswochen ist also wichtig.

Einzelverträge für längere Reisen

Üblicherweise reichen für den Sommerurlaub Jahresverträge. Sie bieten für alle normalen Urlaubsreisen innerhalb eines Jahres Versicherungsschutz. Wer aber länger als sechs Wochen am Stück verreist, muss einen Vertrag speziell für diese Reise abschließen. Die Preise für den Schutz sind abhängig von der Reisedauer, dem Alter der Versicherten und in einigen Fällen auch vom Ziel des Auslandsaufenthalts.

Die Tabelle zeigt "sehr gute" und "gute" Tarife mit und ohne Selbstbehalt. FINANZtest empfiehlt allerdings Tarife ohne Selbstbehalt. Grund: Wer sich längere Zeit im Ausland aufhält, muss unter Umständen wegen kleinerer Beschwerden häufiger zum Arzt. Dann kann jedes Mal eine Selbstbeteiligung von 50 bis 100 Euro fällig werden.

Hauptsächlich für Notfälle

Doch auch eine Auslandsreise-Krankenversicherung bietet nur eingeschränkten Versicherungsschutz. Daran sollten vor allem Langzeitreisende denken. Die Absicherung ist hauptsächlich für Notfälle gedacht. Psychotherapeutische Maßnahmen oder Vorsorgeuntersuchungen etwa, sind nicht in den Tarifen enthalten.

Abgesichert über die Auslandsreise-Krankenversicherung sind folgende Behandlungen:

- Ambulante, ärztliche Behandlungen, Röntgendiagnostik und Operationen, ärztlich verordnete Arznei-, Verband- und Heilmittel, - schmerzstillende Zahnbehandlungen, einfache Zahnfüllungen, Reparaturen von Zahnersatz, - ärztliche Leistungen, Sachmittel, Unterbringung und Verpflegung bei einem Krankenhausaufenthalt, - Transport zum nächsten Krankenhaus oder Notarzt durch einen Rettungsdienst, - ärztlich angeordneter und medizinisch notwendiger Transport zum Wohnort oder dem nächstgelegenen geeigneten Krankenhaus am Wohnort, - Überführung im Todesfall oder Bestattung im Ausland, üblicherweise bis zu einer Kostenhöhe von 10.000 Euro.

Versicherungsbedingungen

In die Bewertungen der Versicherungsbedingungen ging ein, wann die Anbieter einen Krankenrücktransport gewähren. Alle "sehr guten" Tarife bezahlen den Transport aus dem Urlaubsland auch dann, wenn dieser sinnvoll und vertretbar ist - und nicht nur bei medizinischer Notwendigkeit. Ebenso bewerteten die Tester, ob die Versicherer mit Vorerkrankungen angemessen umgehen. Das heißt: Sie zahlen nur dann nicht, wenn die Behandlung im Ausland geplant war. Einschränkungen auf akute oder unvorhersehbare Erkrankungen sollte es dagegen nicht geben.

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