Es ist kein üppiger Aufschlag, aber immerhin mehr als erwartet. Die 20 Millionen Rentner in Deutschland können im kommenden Jahr auf mehr Geld hoffen: Im Westen werden die Bezüge voraussichtlich um 2,3 Prozent, im Osten um 3,2 Prozent steigen. Dies kündigte Herbert Rische an, Präsident der Deutschen Rentenversicherung. Er bezog sich dabei auf Berechnungen der Fachleute im sogenannten Schätzerkreis.
Zugleich stellte Rische in Aussicht, Anfang 2012 den Rentenbeitragssatz von derzeit 19,9 auf 19,6 Prozent zu senken. Damit profitieren die Beschäftigten und ihre Arbeitgeber von den zuletzt deutlichen Einnahmeüberschüssen der Rentenkassen. Nach dem Gesetz muss der Beitragssatz gesenkt werden, wenn die Rücklagen das Anderthalbfache einer Monatsausgabe übersteigen. Dies zeichnet sich für 2012 ab.
Die Ermäßigung des Beitragssatzes ist also praktisch unter Dach und Fach. Dagegen wird erst im kommenden Frühjahr endgültig feststehen, inwieweit die Rente selbst zum 1. Juli 2012 angepasst wird. Erst dann liegen alle für die Berechnung erforderlichen Wirtschaftsdaten vor.
2011 hatten sich die Rentner mit einer bescheidenen Erhöhung von einem Prozent zufriedengeben müssen. Im Jahr zuvor hatte es als Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise wie bereits 2004 bis 2006 noch eine Renten-Nullrunde gegeben. Die Renten orientieren sich jeweils an der Lohnentwicklung des Vorjahres.
Experten waren zunächst davon ausgegangen, dass die Rentner auch 2012 nicht mit einem üppigen Aufschlag rechnen können. Die Rede war von einem Anstieg um etwa 1,5 Prozent.