Angst vor einem "Südwest-Riesen":BayernLB prüft WestLB-Einstieg

Die Eigner der WestLB wollen das Institut eigentlich mit der Landesbank Baden-Württemberg zusammenschließen. Doch nun signalisiert auch die BayernLB Interesse an einem Einstieg bei der WestLB.

Die Bayerische Landesbank prüft den Einstieg bei der Düsseldorfer West LB. Das erfuhr die Süddeutsche Zeitung aus Kreisen beider Banken.

Die WestLB gehört dem Land Nordrhein-Westfalen sowie den regionalen Sparkassen und Kommunen. Sie hat von ihren Eignern allerdings den Auftrag, einen Zusammenschluss mit der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) zu erreichen.

Bei der Bayern LB, die durch diese neue Konstellation eine zu große Konkurrenz befürchtet, heißt es, man überlege, selbst die WestLB zu übernehmen. "Diese Überlegungen sind aber noch in einem frühen Stadium", sagt ein Bankmanager der SZ.

"Südwest-Riese nicht in unserem Interesse"

Bayerns Finanzminister Kurt Faltlhauser wäre über den Zusammenschluss der beiden Landesbanken wenig erfreut. "Es ist nicht in unserem Interesse, dass ein Südwest-Riese entsteht."

Die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen hält das Modell BayernLB-WestLB dem Vernehmen nach nur dann für sinnvoll, wenn noch andere Landesbanken mit an Bord kämen.

Ähnlich wie im Zusammenschluss mit der LBBW bliebe der WestLB auch beim Zusammengehen mit den Bayern nur die Rolle des Juniorpartners. Das lehnt der Düsseldorfer Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) ab.

Weitere Lösungsmöglichkeiten

Der Regierungschef fürchtet um die Bedeutung des Finanzplatzes NRW. Das Land NRW will in den nächsten Tagen eine Investmentbank mit der Suche nach weiteren Lösungsmöglichkeiten beauftragen.

Am 13. September wollen sich die Eigentümer erneut über die Zukunft der angeschlagenen WestLB beraten, die wegen misslungener Aktiengeschäfte im ersten Halbjahr in die roten Zahlen gerutscht ist.

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