Altersvorsorge:Renten steigen deutlich, aber weniger als die Inflation

Zweithöchster Zuschlag seit 1994: Die etwa 20 Millionen Rentner in Deutschland erhalten vom 1. Juli an mehr Geld. Im Westen steigen die Altersbezüge im Westen um 2,18 Prozent, im Osten sind es 2,26 Prozent mehr. Insgesamt liegt die Rentenerhöhung aber noch unter der Teuerungsrate des vergangenen Jahres.

Die Renten steigen von 1. Juli an deutlich: Im Osten bekommen Rentner 2,26 Prozent mehr, im Westen 2,18 Prozent. Das kündigte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Montag in Hannover an. Sie sprach von einer "guten Nachricht". Im vergangenen Jahr hatte es für die etwa 20 Millionen Rentner in Deutschland einheitlich 0,99 Prozent mehr gegeben.

Für einen Renter, der beispielsweise 45 Jahre einen Durchschnittsgehalt in die Rentenkasse eingezahlt hat, ist das unter dem Strich ein Plus von 27 Euro in den alten Bundesländern - gegenüber 25 Euro in den neuen Bundesländern.

Mit den Rentenerhöhungen werden auch die Ruheständler an der zuletzt guten Wirtschaftsentwicklung und den Lohnzuwächsen des vergangenen Jahres beteiligt. Die Rentner hätten damit "Anteil am fortgesetzten wirtschaftlichen Aufschwung 2011, der mit Lohnsteigerungen und einem deutlichen Beschäftigungszuwachs verbunden war", teilte das Arbeitsministerium mit. Da es weniger Arbeitslose gab, standen den Rentnern auch mehr Beitragszahler gegenüber.

Für den Westen sind die 2,18 Prozent zwar die zweitgrößte Rentenanhebung seit 1994, das Plus für 2012 fällt aber geringer aus, als zunächst erwartet. Die Deutsche Rentenversicherung hatte noch im Herbst vergangenen Jahres für den Westen einen Aufschlag von 2,3 Prozent vorhergesagt. Für den Osten wurde sogar eine Anhebung um 3,2 Prozent prognostiziert. Experten waren damals noch von einer deutlich höheren Lohnsteigerung ausgegangen.

In beiden Teilen Deutschlands liegt die Rentenerhöhung unter der Teuerungsrate des vergangenen Jahres von 2,3 Prozent. Die Bundesregierung will die Rentenanhebung am Mittwoch im Kabinett beschließen.

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