Aktien:Mit Strategie zum Erfolg

Wer auf dem Aktienmarkt Erfolg haben will, kann sein Portfolio an Indexentwicklungen knüpfen. Viel mehr Erfolg versprechen aber gezielte Anlagestrategien.

Anleger auf der Suche nach erfolgsversprechenden Aktien können sich Auswahlstrategien zunutze machen. Fünf verbreitete Auswahlsysteme hat Finanztest über drei Jahre hinweg in Musterdepots nachverfolgt. Nur eine Strategie war sehr erfolgreich und hat die Entwicklung des Deutschen Aktienindex (Dax) um Längen geschlagen, fand die Stiftung Warentest heraus.

Aktien: Keine Gewinngarantie: Wer am Aktienmarkt unterwegs ist, kann hohe Gewinne einfahren - und ebensolche Verluste.

Keine Gewinngarantie: Wer am Aktienmarkt unterwegs ist, kann hohe Gewinne einfahren - und ebensolche Verluste.

Starke Aktien aus dem Vorjahr kaufen

Das Spitzenergebnis im Strategie-Dauertest fuhr das Musterdepot ein, das Aktien nach der Trendfolgestrategie auswählte. Ins Depot haben die Tester jeden Monat die drei Dax-Aktien mit der besten Wertentwicklung im Jahr zuvor gelegt. Auch nach der Talfahrt der Börsen ab Oktober 2007 schlossen die Trendfolgeaktien nach drei Jahren im Depot am 31. März mit 123 Prozent im Plus. Der Dax verzeichnete im gleichen Zeitraum ein Plus von 54 Prozent.

Börsianer sind aber auch mit dieser Erfolgsstrategie vor Rückschlägen nicht sicher. Wer sein Risiko minimieren will, kann Investmentfonds kaufen, die im letzten Jahr überdurchschnittlich gut abgeschnitten haben und außerdem auf Fünfjahressicht vorn dabei sind. Der neue Produktfinder Investmentfonds sagt aktuell, welche das sind.

Preiswerte Aktien fielen tief

Schlecht weg kam in den vergangenen drei Jahren die Umkehrstrategie. Ins Musterdepot kamen die drei Dax-Aktien, die im Jahr zuvor am schwächsten abgeschnitten hatten und deshalb sehr preiswert wirkten. Die vermeintlichen Schnäppchen waren jedoch keine. Das Umkehrdepot hatte am Stichtag ein absolutes Minus von 18 Prozent gemacht.

Gegenüber dem Dax haben die Umkehrwerte einen Kursverlust von 72 Prozentpunkten zu verzeichnen. Richtige Schnäppchen können Anleger nur machen, wenn nach einem Crash die Stimmung auf dem Tiefpunkt ist. Dann bekommen sie nicht nur aussichtsreiche Aktien, sondern auch erstklassig gemanagte Aktienfonds oder Indexfonds im Sonderangebot.

Einseitige Strategie nicht erfolgreich

Mit der dritten Strategie konzentriert sich der Anleger darauf, Aktien mit sehr hohen Dividendenzahlungen herauszupicken. Der Börsianer spekuliert dabei nicht allein auf hohe Kursgewinne, sondern auch auf die jährliche Ausschüttung.

Mit dieser Strategie machten die Tester zwiespältige Erfahrungen. In einer früheren einhalbjährigen Teststaffel ab Dezember 2003 zeigte sie Erfolge, im jetzigen Test aber nicht mehr. Alleiniges Kriterium der Aktienauswahl ist für diese Strategie die Dividendenrendite. Sie ist der Quotient aus gezahlter Dividende und dem aktuellen Kurs. Das Depot unterlag der statischen Festlegung, jeden Monat die drei Aktien mit der höchsten Dividendenrendite ins Depot zu nehmen und die darunter liegen zu verkaufen.

Sehr häufig landete die Aktie der Deutschen Telekom im Depot. Ihre Rendite ist in Ordnung, die Kursentwicklung aber ein Flop. Das Dividendendepot lag ab 2006 stetig unter der Wertentwicklung des Dax, am Schluss mit 31 Prozent.

Auf Wachstumschancen schauen

Anleger, die mit der Dividendenstrategie liebäugeln, können schlauer vorgehen, indem sie nicht allein die Dividendenrendite heranziehen, sondern zusätzlich auf die Markt- und Wachstumschancen der Unternehmen achten.

Interessante Dividendentitel der letzten Jahre waren die Versorger Eon und RWE. Sie haben verlässliche Einnahmen und ihre Rendite lag in den meisten Jahren über dem Durchschnitt. Das Dividendendepot der Tester haben die Versorgertitel meistens knapp verpasst, weil andere Unternehmen etwas höhere Rendite ausgaben. Seit 31. März sind alle Musterdepots - auch für die Strategien Dax-Schwergewichte und TecDax - geschlossen.

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