20 Jahre Währungsunion:Mach's gut, alter Freund

Heißt geliebt und nie vergessen: Die D-Mark ist ein wichtiger Teil in der deutschen Geschichte. Vor zwanzig Jahren löste sie die Mark der DDR ab und wurde zum Symbol der Wiedervereinigung. Ein Rückblick

in Bildern.

11 Bilder

Deutsche Mark

Quelle: AP

1 / 11

Heiß geliebt und nie vergessen: Die D-Mark ist ein wichtiger Teil der deutschen Geschichte. Vor zwanzig Jahren löste sie in der DDR die Mark der DDR ab und wurde zum Symbol der Wiedervereinigung.

Ein Mythos wird geboren: Am 20. Juli 1948 wird die Deutsche Mark in den westlichen Besatzungszonen eingeführt. Sie ersetzt die Reichsmark und markiert damit einen Neuanfang für die deutsche Wirtschaft. Der rege Schwarzmarkt verschwindet und die Leute haben großes Vertrauen in die noch junge Währung, die es zu einem Wechselkurs von 1:10 gab.

Deutsche Mark

Quelle: AP

2 / 11

Wenig später zieht auch die sowjetische Besatzungszone nach: Die übergangsweise gültigen Reichsmarkscheine mit aufgeklebten Spezialkupons konnten in der Zeit vom 25. bis zum 28. Juli 1948 im Verhältnis von 1:1 gegen die neue Ost-Mark (die auch Deutsche Mark hieß) eingetauscht werden.

-

Quelle: ag.ap

3 / 11

Alles ist dicht: Als in Westberlin die D-Mark eingeführt wurde, unterbrach die Sowjetunion am 24. Juni alle Land- und Wasserverbindungen in die drei Westsektoren. Die wirtschaftlichen Positionen zwischen Ost und West waren zu unterschiedlich, als dass man sich auf eine gesamtdeutsche Währungsneuordnung hätte einigen können. Wegen der Berlin-Blockade wurde der Westteil der Stadt bis zum 27. August 1949 schließlich aus der Luft versorgt - mit den sogenannten Rosinenbombern.

Deutsche Mark

Quelle: AP

4 / 11

Eine Woche nach der Währungsreform in Westdeutschland sind die Schaufenster voll. Produkte wie Sekt oder deutscher Rheinwein waren in den westlichen Besatzungszonen erschwinglicher. 0,7 Liter Riesling gab's auf einmal für 4,55 DM. Zuvor kosteten diese Waren auf dem Schwarzmarkt 100 oder noch mehr Reichsmark. Schnell galt die D-Mark als eine sehr stabile Währung und sorgte für eine neue Kreditwürdigkeit der BRD im Ausland. Sie wurde zum Symbolbild des Wirtschaftswunders der fünfziger Jahre.

Serie Deutsche Einheit - Währungsunion

Quelle: dpa

5 / 11

Nach mehr als vierzig Jahren Teilung wollte auch die ostdeutsche Bevölkerung vor 20 Jahren die D-Mark haben. Auf zahlreichen Demonstrationen verlangten die Bürger nach dem Westgeld, das zum Sinnbild der Wiedervereinigung und dem Ende des geteilten Deutschlands wurde.

Deutsche Mark

Quelle: AP

6 / 11

Plötzlich musste es schnell gehen: Nach dem Mauerfall siedelten Tausende täglich von Ost nach West über. Deswegen löste die D-Mark am 1. Juli 1990 die Mark der DDR ab und wurde zum alleinigen Zahlungsmittel in ganz Deutschland. Erspartes bis 6000 Mark für Rentner, 4000 für Erwachsenen und 2000 für Kinder wurden 1:1 umgetauscht. Für Beträge darüber hinaus galt das Ost-West-Verhältnis von 2:1, ebenso für die Schulden der Ost-Betriebe. Auch Löhne, Gehälter, Renten, Mieten und Pachten wurde im Verhältnis eins zu eins umgetauscht. Eine gigantische Bürde für die meisten der nicht wettbewerbsfähigen Volkseigenen Betriebe (VEB). Über Nacht stiegen Produzentenpreise um 400 Prozent, zumal Ost-Produkte verpönt waren. Der Ruin Tausender ostdeutscher Betriebe war programmiert.

Serie Deutsche Einheit - Währungsunion

Quelle: dpa

7 / 11

Altpapier und Blech: Die Ost-Mark war quasi wertlos und ihr Ende wenig rühmlich. Zwar blieben die 1- bis 50-Pfennig-Münzen der DDR noch ein weiteres Jahr gesetzliches Zahlungsmittel. Dann aber wurden mehrere tausend Tonnen Aluchips - wie sie in der DDR genannt wurden - mit Hammer, Sichel und Ährenkranz größtenteils eingeschmolzen und die knapp 620 Millionen Banknoten größtenteils in versiegelten Stollen in Sachsen-Anhalt entsorgt, wo sie Beute von Mikroben und Schatzsuchern wurden.

Deutsche Mark

Quelle: AP

8 / 11

Geburtstag mit Wermutstropfen: Am 20. Juni 1998 feiert die D-Mark ihren 50. Geburtstag. Ein Jahr später wurde aber schon ein Neuanfang eingeläutet. Mit dem Start der Europäischen Währungsunion 1999 löste der Euro die Mark als Symbol für Wohlstand und Stabilität ab. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde in diesem Jahr als Buchgeld eingeführt.

Deutsche Mark

Quelle: AP

9 / 11

Langsam begann auch der Abschied von der D-Mark als Zahlungsmittel. Künstler beschäftigten sich mit dem "Mythos DM" und fanden andere Verwendungszwecke für das deutsche Geld, das den Menschen ans Herz gewachsen ist.

Deutsche Mark

Quelle: AP

10 / 11

Irgendwann war es aber unausweichlich: Am 1. Januar 2002 wurde der Euro zum Zahlungsmittel in Deutschland und elf weiteren EU-Staaten. In der Übergangszeit ...

Deutsche Mark

Quelle: AP

11 / 11

... konnte man in den Geschäften zwar noch mit der D-Mark bezahlen, bekam als Rückgeld aber Euros wieder. Auch an jedem Bankschalter konnte man sein Geld tauschen, zum Wechselkurs von 1:1,95583.

Obwohl die Gemeinschaftswährung mittlerweile schon seit acht Jahren in den Portemonnaies der Bundesburger einen festen Platz hat, ist die D-Mark, das Symbol für Wirtschaftswunder und Wiedervereinigung, aus den Köpfen noch nicht verschwunden. Nach einer aktuellen Umfrage wünscht sich jeder zweite Deutsche die D-Mark als Zahlungsmittel zurück.

© sueddeustche.de/dpa/AFP/stl/jja
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: