Opernfestspiele:Die versteckten Perlen abseits des roten Teppichs

Opernfestspiele: Der rote Teppich gehört bei den Opernfestspielen dazu. Aber auch daneben gibt es viel zu entdecken.

Der rote Teppich gehört bei den Opernfestspielen dazu. Aber auch daneben gibt es viel zu entdecken.

(Foto: Wilfried Hösl)

Zu den Opernfestspielen gehören auch zahlreiche Veranstaltungen neben den Premieren. Eine Auswahl.

Von Henrik Oerding

Premieren, Uraufführungen, "Oper für alle": All das gehört jedes Jahr zu den Münchner Opernfestspielen. Aber auch abseits der Neuinszenierungen gibt es in der Festspielzeit einiges zu entdecken.

Aus dem Repertoire

Zu den Festspielen werden einige Inszenierungen aus dem Repertoire für einen oder zwei Abende wiederaufgenommen. Dabei sind sowohl Werke der aktuellen Saison ("Alceste": 18.7., "La fanciulla del West": 26./29.7., "Karl V.": 14.7., "Otello": 12./15.7., "Die verkaufte Braut": 19./22.7.) als auch der vergangenen Jahre ("Andrea Chénier" von 2017: 21./25.7., "Le nozze di Figaro" von 2017: 5./7.7., "Die Meistersinger von Nürnberg" von 2016: 27./31.7.). Dazu kommen besondere ältere Inszenierungen. "Turandot" von La Fura dels Baus 2011 (13./16.7.), "Norma" von Jürgen Rose 2006 (30.6./ 3.7.), "L'elisir d'amore" von David Bösch 2009 (28./30.7.) und ein echter Klassiker: "La traviata" von 1993 in der Inszenierung von Günter Krämer (28.6./1.7.).

Liederabende

"Opernfestspiele" muss nicht nur große Bühne und aufwendige Inszenierung bedeuten: Auch sechs Liederabende stehen auf dem Programm. Bevor der Bassbariton Erwin Schrott kommende Saison den "Scarpia" in Tosca singt, eröffnet er die Reihe (8.7.). Sein walisischer Stimmfachkollege Bryn Terfel, zuletzt als "Holländer" auf der Bühne der Staatsoper, gestaltet den zweiten Liederabend zusammen mit dem Pianisten Malcolm Martineau (11.7.). Der spielt auch mit Opernstar Anna Netrebko, wenn sie mit Mezzosopran Elena Maximova Lieder von Rachmaninow, Rimski-Korsakow und Tschaikowsky singt (17.7.). Anne Sofie von Otter singt nicht nur in "Le nozze di figaro", sondern gestaltet auch einen Liederabend mit Kristian Bezuidenhout und Liedern von Mozart, Schubert, Lindblad und Berwald (18.7.). Salome-Sängerin Marlis Petersen und Pianist Camillo Radicke wollen den Zuhörer in eine Welt des Zwielichts etwa mit Werken von Carl Loewe und Max Reger entführen (24.7.). Den letzten Abend gestalten Christian Ger-haher und Gerold Huber mit Liedern von Brahms, Mussorgsky und Britten (29.7.).

Festspielkonzerte

Es gibt nicht nur das "Oper für alle"-Konzert: Fünf reguläre Festspielkonzerte und einige Sonderkonzerte gehören auch zum Programm der Festspiele. Dabei geht es stets um Kammermusik: Im ersten Konzert spielt das Quartett um Konzertmeister David Schultheiß Streichquartette von Beethoven, Brahms und Schumann (5.7.). Das Beethoven-Septett op. 20 und ein Schubert-Quartett erklingen im zweiten Konzert (9.7.). Streicher des Staatsorchesters präsentieren am dritten Abend barocke Triosonaten (14.7.). Solobratscher Adrian Mustea spielt im vierten Konzert ein Recital mit Werken von Schubert, Schumann und Schönberg (25.7.). Im letzten Konzert geht es um Klaviertrios der Klassik und Frühromantik (28.7.). Junge Talente stehen in den beiden Sonderkonzerten des Jugendorchesters "Attacca" (14.7.) und des Opernstudios (13.7.) im Fokus. Zuletzt gibt es ein Barockkonzert in der Alten Pinakothek mit Werken von Bach, Reincken und Telemann (22./29.7.).

Einführungen und Dialoge

Zu vielen Veranstaltungen der Festspiele gibt es Werkeinführungen vor der Vorstellung: Zu "Salome" (2./6.7., 19 Uhr; 10.7., 18 Uhr), "Otello" (12./15.7., 18 Uhr), "Karl V." (14.7., 17 Uhr), "Die verkaufte Braut" (19./22.7., 18 Uhr), "Alceste" (18.7., 18 Uhr), "Agrippina" (26./28./30.7., 17 Uhr) und "La fanciulla del West" (26./29.7., 18 Uhr). Wer sich noch intensiver mit den Werken auseinandersetzen möchte, kann einen zweitägigen Operndialog besuchen. Die Möglichkeit gibt es für "Salome" (6./7.7., 12 Uhr), "Die verkaufte Braut" (19./20.7., 12 Uhr) und "Agrippina" (26./27.7., 12 Uhr). In einer "Montagsrunde" können Zuhörer mit Dramaturgen und Experten über "Salome" ins Gespräch kommen (15.7., 20 Uhr).

Restkarten

Auch wenn die Premieren längst ausverkauft sind: In einigen Vorstellungen gibt es zum Redaktionsschluss noch Plätze. Für die Opern "Andrea Chénier" (21./25.7.), "La fanciulla del West" (26./29.7.), "Le nozze di Figaro" (5./7.7.), "Die verkaufte Braut" (19./22.7.) und "L'elisir d'amore" (28./30.7.) gibt es sowohl in den ersten Preisgruppen als auch bei den Stehplätzen (ab 11 Euro) noch Karten. Aus der Festspielwerkstatt gibt es noch Tickets für "Z" (1./3./5./6.7.), "Requiem für einen Lebenden" (22.-24.7.) und "Eva und Adam" (19./20.7.). Auch für die Liederabende mit Erwin Schrott (8.7.), Bryn Terfel (11.7.), Anne Sofie von Otter (18.7.) und Marlis Petersen (24.7.) sind noch Plätze verfügbar. Für das erste, dritte, vierte und fünfte Festspielkonzert (5./14./ 25./28.7.) sowie für das Konzert des "Attacca"-Jugendorchesters (14.7.) gibt es ebenfalls noch Tickets. Wer für andere Aufführungen nicht auf der Treppe handeln möchte, kann auf kartenboerse.staatsoper.de Karten anbieten und suchen.

Festspielgottesdienst

Musik und Religion kommen beim Festspielgottesdienst in der Kirche St. Michael (30.7.) zusammen. Patrick Hahn leitet das Staatsorchester bei Rheinbergers C-Dur Messe und Borboudakis "Z 4383". Weihbischof Rupert Graf zu Stollberg ist der Zelebrant.

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