Inflation steigt etwas langsamer an:Teure Energie treibt Verbraucherpreise in die Höhe

Auch wenn die Inflation im Dezember langsamer stieg als zuvor: Langfristig lag die Teuerung im ablaufenden Jahr über dem Stabilitätsziel der Zentralbank. Die Hauptursache: hohe Energiepreise. Im kommenden Jahr dürfte die Teuerung deutlich zurückgehen - weil Deutschland eine Wirtschaftsflaute droht.

Die Inflation in Deutschland steigt langsamer, bleibt aber langfristig dennoch hoch: Sie fiel im Dezember auf den tiefsten Stand seit März. Waren und Dienstleistungen kosteten im Schnitt nur noch 2,1 Prozent mehr als vor einem Jahr, teilte das Statistische Bundesamt mit. Damit fiel die Teuerungsrate den dritten Monat in Folge. Im November lag sie noch bei 2,4 Prozent.

Im gesamten Jahr 2011 lag sie allerdings im Schnitt mit 2,3 Prozent mehr als doppelt so hoch wie 2010 mit 1,1 Prozent. Grund für den höchsten Anstieg seit drei Jahren war vor allem teure Energie. "Im gesamten Verlauf des Jahres 2011 wurde die Teuerung maßgeblich durch starke Preiserhöhungen bei Haushaltsenergie und Kraftstoffen bestimmt", erklärten die Statistiker.

Im nächsten Jahr dürfte die Inflation vor allem wegen der erwarteten Konjunkturflaute deutlich zurückgehen. 2011 lag die Teuerung noch jeden Monat über der Marke von 2,0 Prozent, bis zu der die Europäische Zentralbank von stabilen Preisen spricht. Die Bundesbank rechnet für 2012 nur noch mit einem Anstieg um 1,8 Prozent. Der Grund: Für Unternehmen dürfte es schwieriger werden, im wirtschaftlichen Abschwung höhere Preise durchzusetzen. Im Zuge der Schuldenkrise befürchten einige Ökonomen und Politiker, dass die Inflation weiter steigen könnte, wenn die Zentralbank massiv in den Markt eingreift, etwa indem sie ihre Käufe von Staatsanleihen drastisch ausweitet.

Denn Ökonomen sagen der deutschen Wirtschaft für 2012 nur noch ein Mini-Wachstum von rund einem halben Prozent voraus, nach etwa drei Prozent in diesem Jahr. Pessimisten schließen sogar eine Rezession nicht aus.

Von November auf Dezember stiegen die Preise im Schnitt um 0,7 Prozent. Hauptgrund ist wie in der Weihnachtszeit üblich, dass Ferienwohnungen und Pauschalreisen deutlich teurer waren. Weitere Details veröffentlicht das Amt am 16. Januar.

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