Im neuen Jahr ziehen die Strompreise kräftig an: Um durchschnittlich 13 Prozent wollen die Stromanbieter 2013 ihre Preise erhöhen. Die Verbraucher ächzen, doch der Staat kann sich freuen. Denn er wird nach Berechnungen des Energieexperten der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU, Günter Reisner, damit rund 3,4 Milliarden Euro mehr kassieren. Das berichtet die Bild-Zeitung am Montag.
Als Grund für die Preiserhöhungen nennen die meisten Anbieter das Erneuerbare-Energien-Gesetz: Die Ökostrom-Umlage treibe die Preise in die Höhe. Die rund 41 Millionen Haushalte zahlen nach den Berechnungen Reisners 17,8 Milliarden mehr als noch im Vorjahr - der Staat erhält davon neunzehn Prozent Mehrwertsteuer.
Reisner fordert jedoch, dass der Staat die zusätzlichen Einnahmen nicht für sich behalten solle: Die Haushalte müssten beteiligt werden, sagte der Energie-Experte der Bild-Zeitung. Pro Haushalt wären das 82 Euro - bei 3,4 Milliarden Mehrwertsteuer-Einnahmen, die auf 41 Millionen deutsche Haushalte entfallen.
Erst am Wochenende hatte der frühere hessische Ministerpräsident Roland Koch die Energiepolitik der Bundesregierung und die hohen Strompreise kritisiert: "Es darf nicht sein, dass der Strompreis in Deutschland doppelt so hoch ist wie in Amerika oder Asien", sagte der Politiker der Welt am Sonntag.