Bildung - Erfurt:Lehrer-Postkartenaktion: Holter fordert mehr Wertschätzung

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Erfurt (dpa/th) - Der Thüringer Lehrerverband (tlv) hat eine Postkartenaktion gestartet, um jungen und angehenden Lehrern mehr Gehör zu verschaffen. Auf die Rückseite von bedruckten Postkarten sollen die Lehrer anonym schreiben, was aus ihrer Sicht nötig ist, um den Beruf attraktiver zu machen, hieß es in einer Mitteilung des tlv. Die Postkarten können demnach noch bis nach den Herbstferien, die in Thüringen am 19. Oktober enden, an den Lehrerverband geschickt werden.

Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) forderte mehr Wertschätzung für den Beruf. Lehrer leisteten jeden Tag "Herausragendes", wie Holter am Samstag anlässlich des Weltlehrertages bei Twitter schrieb. Gute Schule sei vor allem ihnen zu verdanken. "Bitte mehr öffentliche Wertschätzung!", forderte er. Der 66-Jährige teilte einen Tweet seines Ministeriums mit einem Video der Lehrergewinnungskampagne Erste Reihe Thüringen, in dem Lehrern für ihre Arbeit gedankt wird.

Der Freistaat sucht händeringend nach Lehrern - vor allem für Grund- und Regelschulen. Zudem ist der Mangel in ländlichen Regionen größer als in Städten. Jedes Jahr fallen in Thüringen viele Unterrichtsstunden aus, weil es nicht genug Lehrkräfte gibt. Unter anderem die CDU wirft im Wahlkampf der rot-rot-grünen Landesregierung in diesem Punkt vor, versagt zu haben. Wie ein Sprecher des Bildungsministeriums am Sonntag bei Twitter schrieb, lag der Unterrichtsausfall im Schuljahr 2018/2019 bei 5,2 bis 6,8 Prozent. Der Unterrichtsausfall wird in Thüringen an drei Stichwochen im Frühjahr, zu Schuljahresbeginn und im Herbst gemessen.

Der Weltlehrertag stand in diesem Jahr unter dem Motto "Junge Lehrkräfte: Die Zukunft der Profession". Bereits im Vorfeld hatten der Verband Bildung und Erziehung sowie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft die Politik aufgefordert, ihre Wertschätzung für die Arbeit von Lehrern auszudrücken, den Beruf attraktiver zu machen und für bessere Rahmenbedingungen zu sorgen.

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