Landtag - Mainz:Landtag lehnt 24-Stunden-Straßenbaustellen ab

Mainz (dpa/lrs) - 24-Stunden-Baustellen sind nach Einschätzung der Regierungsfraktionen und des Verkehrsministerium kein geeignetes Mittel gegen Stau auf rheinland-pfälzischen Straßen. Einen entsprechenden Antrag der CDU lehnten die Ampel-Fraktionen am Donnerstag im Landtag in Mainz ab.

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Mainz (dpa/lrs) - 24-Stunden-Baustellen sind nach Einschätzung der Regierungsfraktionen und des Verkehrsministerium kein geeignetes Mittel gegen Stau auf rheinland-pfälzischen Straßen. Einen entsprechenden Antrag der CDU lehnten die Ampel-Fraktionen am Donnerstag im Landtag in Mainz ab.

Die CDU-Abgeordnete Gabriele Wieland hatte die Forderung ihrer Fraktion damit begründet, dass Stau eine Belastung für die Autofahrer und die Umwelt sei und die Unfallgefahren erhöhe. Besonders an neuralgischen Punkten sollten daher Straßenbaustellen verkürzt werden, indem bis zu 24 Stunden ohne Unterbrechung gearbeitet werde.

Der verkehrspolitische Sprecher der SPD, Benedikt Oster, nannte den Vorschlag "praxisfremd". Nachtbaustellen führten zu Kostenexplosionen der Baumaterialien, zudem könnten Asphalt und Beton nur bei besonderer Witterung verarbeitet werden, und es fehle an Fachkräften. Einer Studie des ADAC zufolge seien Baustellen ohnehin nur die Ursache von rund zehn Prozent der Staus.

Jutta Blatzheim-Roegler von den Grünen forderte, lieber Alternativen zum Straßenverkehr wie die Bahn zu stärken. Der AfD-Abgeordnete Jan Bollinger sprach sich für ein Bonus/Malus-System für Baustellen aus, die früher oder später als geplant fertiggestellt werden.

Verkehrsstaatssekretär Andy Becht (FDP) nannte 24-Stunden-Baustellen aus sozialen und wirtschaftspolitischen Gründen "falsch". Er verwies stattdessen auf die Einführung eines digitalen Baustelleninformationssystems in Rheinland-Pfalz für Navis.

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