Energie - Bad Berleburg:Wald-Windpark in Bad Berleburg eingeweiht: "Signalcharakter"

Energie - Bad Berleburg: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (l) und NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur gehen über einen Parkplatz. Foto: Federico Gambarini/dpa
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (l) und NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur gehen über einen Parkplatz. Foto: Federico Gambarini/dpa (Foto: dpa)

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Bad Berleburg (dpa) - Seit Spätsommer 2022 ist er in Betrieb, nun ist der Windpark Arfeld bei Bad Berleburg im Südosten von NRW offiziell und mit viel Prominenz eingeweiht worden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sagte am Dienstag, die Anlage zeige, wie der dringend nötige Windenergieausbau innovativ vorangetrieben und der Eingriff in die Natur dabei auf ein notwendiges Minimum reduziert werden könne. Man arbeite im Bund daran, die Planungs- und Genehmigungsverfahren zu vereinfachen und Realisierungsfristen weiter deutlich zu verkürzen, betonte der Grünen-Politiker in einer Mitteilung gemeinsam mit NRW-Klimaschutzministerin Mona Neubaur.

Der Windpark sei ein herausragendes Projekt. Das Unternehmen Wittgenstein Wind mit seiner Tochter Eder Energy GmbH habe vier Windenergieanlagen mit je 3,6 Megawatt Leistung in Betrieb genommen, mit denen rund 16.000 umliegende Haushalte mit Strom versorgt würden.

Der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE NRW) sprach bei der Einweihung von einem Signalcharakter. Wald-Windparks müssten dort entstehen, wo Industrie- und Gewerbebetriebe preiswerten Strom aus Erneuerbaren Energien nachfragten, betonte Verbandschef Hans-Josef Vogel. "Die Unternehmen sind auf grünen Strom angewiesen, um wettbewerbsfähig zu bleiben."

Es brauche für Windenergie-Projekte "viel Mut und einen langen Atem", zitierte LEE einen Vertreter der Unternehmensseite. Von der Planung bis zur Inbetriebnahme habe es knapp zehn Jahre gebraucht. Die vier Windräder wurden auf einer sogenannten Kalamitätsfläche errichtet, also einem etwa durch Dürre geschädigtem Waldareal.

Neubaur (Grüne) sagte, im Windpark gelinge ein Zusammenspiel von sauberer Energieerzeugung und dem Wiederaufforsten von Waldflächen. Das Land habe schadhafte Waldflächen in bestimmten Regionen "grundsätzlich für die Windenergie geöffnet." In NRW gab es im September 2022 gut 135.000 Hektar zerstörte Waldflächen. Die Nutzung für Windenergie eröffnet laut LEE auch Waldbauern alternative Einnahmequellen.

Einer Studie der Fachagentur Windenergie zufolge waren Ende 2022 bundesweit rund 2350 Windenergieanlagen auf Forstflächen in Betrieb, davon lediglich 114 Anlagen in NRW. Gemessen am Gesamtbestand der Windenergieanlagen in NRW kamen solche Forst-Anlagen Ende 2022 auf einen Anteil von nur drei Prozent.

© dpa-infocom, dpa:230606-99-960340/3

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