Landtag - Magdeburg:Städte übergeben Petition zur Schulsozialarbeit

Landtag - Magdeburg: Monika Hohmann (Die Linke), Landtagsabgeordnete, lächelt in die Kamera. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/ZB/Archiv
Monika Hohmann (Die Linke), Landtagsabgeordnete, lächelt in die Kamera. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/ZB/Archiv (Foto: dpa)

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Magdeburg (dpa/sa) - Kommunalpolitiker aus Magdeburg, Halle und Dessau-Roßlau sehen den Fortbestand der Schulsozialarbeit in Sachsen-Anhalt gefährdet und haben sich deshalb mit einer Petition an den Landtag gewandt. Diese wurde am Donnerstag in Magdeburg übergeben. Die Vertreter der Stadträte wenden sich insbesondere gegen Überlegungen des Landes, dass sich die Kommunen künftig stärker an der Finanzierung der Schulsozialarbeit beteiligen sollen.

Detlef Wend, Stadtrat in Halle, kritisierte die Pläne als "verantwortungslos". Die Kommunen finanzierten schon jetzt einen Teil der Schulsozialarbeiterstellen selbst und könnten nicht noch mehr Ausgaben schultern. Der Dessau-Roßlauer Stadtrat Frank Hoffmann sagte, das Land dürfe die Bedarfe der Kommunen nicht ignorieren.

Die Vorsitzende des Petitionsausschusses, Monika Hohmann (Die Linke), forderte ein eigenes Landesprogramm Schulsozialarbeit. Dieses müsse es unabhängig von europäischen Fördergeldern geben, sagte sie. "Wir müssen ins Handeln kommen." Sie wies zudem darauf hin, dass es für die Träger aufgrund der immer wieder unklaren Finanzierungssituation schwieriger werde, Personal zu finden.

Die Linke-Fraktion setzt sich für 400 zusätzliche Stellen für Schulsozialarbeiter ein. Nach Angaben des bildungspolitischen Sprechers Thomas Lippmann würde dies etwa 25 Millionen Euro pro Jahr kosten. Da Sachsen-Anhalt derzeit viele Lehrerinnen und Lehrer fehlten und das Land damit Geld spare, seien zusätzliche Stellen für Schulsozialarbeiter ohne Probleme finanzierbar, sagte Lippmann.

Die Grünen fordern ebenfalls ein Landesprogramm Schulsozialarbeit. Es gebe in Sachsen-Anhalt zu viele Schulabbrecher, es brauche mehr Schulsozialarbeiter, sagte die bildungspolitische Sprecherin Susan Sziborra-Seidlitz. Vertreter der schwarz-rot-gelben Koalition machten am Donnerstag deutlich, sich die Aufstellung und die Finanzierung der Schulsozialarbeit anschauen zu wollen. Man müsse den Hilferuf der Kommunen hören und ernstnehmen, sagte SPD-Fraktionschefin Katja Pähle.

© dpa-infocom, dpa:230601-99-905458/3

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