Bibliotheken - Haldensleben:Bibliotheken 2022 wieder stärker genutzt

Bibliotheken - Haldensleben: Eine Bibliothek. Foto: Bernd Wüstneck/dpa/Archivbild
Eine Bibliothek. Foto: Bernd Wüstneck/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Halle/Magdeburg/Haldensleben (dpa/sa) - Die Bibliotheken in Sachsen-Anhalt sind nach einer Delle in der Corona-Pandemie zuletzt wieder stärker genutzt worden. Die Zahl der Besucher lag im vergangenen Jahr bei knapp 1,46 Millionen nach rund 1,3 Millionen im Jahr 2020 und gut einer Million im Jahr 2021, wie aus einer vorläufigen Statistik des Landesverwaltungsamts hervorgeht. 2019 waren noch mehr als zwei Millionen Besucher registriert worden. Damit wurden auch wieder deutlich mehr Bücher und andere Medien ausgeliehen. Im vergangenen Jahr waren das mehr als 4,8 Millionen nach gut 4,1 im Jahr zuvor.

"Es hat lange gedauert bis die Leute in die Bibliothek zurückgekommen sind", sagte Angelika Ermel von der Stadt- und Kreisbibliothek Haldensleben. Kleine Veranstaltungen würden jetzt erst wieder richtig angenommen. Junge Familien kämen verstärkt in die Bibliothek, stellt Ermel fest. Der Anteil an Senioren sei groß. Allerdings seien ihr einige Stammleserinnen und Stammleser auch abhandengekommen und lesen online. Sie müssten keine Bücher mehr tragen und könnten die Schriftgröße beliebig anpassen, so Angelika Ermel zu den Vorteilen.

Allerdings stelle sie fest, dass viele aktuelle Bestseller per Onleihe nicht verfügbar seien, weil die Verlage sie nicht freigeben. Da helfe nur, doch zum Buch aus der Bibliothek zu greifen oder ein Exemplar zu kaufen. Gefragt sei nach wie vor Belletristik, Sachbücher weniger. Obwohl: Zuletzt würden Reiseführer wieder häufiger ausgeliehen, auch Gesundheitsthemen seien gefragt.

Aus Halle hieß es, es seien alle Benutzergruppen wieder in die Stadtbibliothek zurückgekehrt nach den coronabedingten Einschränkungen. Veranstaltungsangebote würden gut angenommen. Die Stadtbibliothek arbeite weiterhin eng mit Kitas und Schulen zusammen. "Ausleihrenner sind: Kinderliteratur, Reiseliteratur, Literatur zum kreativen Gestalten, Kochbücher, Gartenratgeber, Ratgeber zu Geldinvestitionen, zum Energiesparen, zum Einbau von Wärmepumpen", erklärte ein Sprecher. "Die Entleihungen von Hörbüchern und DVDs sind zurückgegangen."

In Sachsen-Anhalt gab es den vorläufigen Zahlen zufolge zuletzt 69 hauptamtlich geführte Bibliotheken und 79 nebenamtlich geführte. Sechs nebenamtlich geführte Einrichtungen seien geschlossen worden.

In der Corona-Zeit hatte das Land zusätzliche Mittel in Höhe von 992 600 Euro zur Verfügung gestellt, mit denen die Bibliotheken Bücher und andere Medien anschaffen konnten, wie das Landesverwaltungsamt weiter mitteilte. Der Etat stieg so von rund 1,5 Millionen Euro im Jahr 2020 auf fast 2,4 Millionen im Folgejahr. Im vergangenen Jahr standen den Angaben zufolge rund 1,66 Millionen Euro zur Verfügung. Die Mittel würden für Belletristik, Sachmedien und Kinder- und Jugendliteratur verwendet sowie zunehmend für Medien abseits von Büchern.

© dpa-infocom, dpa:230502-99-523903/4

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