Soziales - Wiesbaden:Hessen startet Mitte April Transparenzdatenbank

Soziales - Wiesbaden: Kai Klose (Bündnis 90/Die Grünen)ist hessischer Sozialminister. Foto: Boris Roessler/dpa/Archivbild
Kai Klose (Bündnis 90/Die Grünen)ist hessischer Sozialminister. Foto: Boris Roessler/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Wiesbaden (dpa/lhe) - In einer Transparenzdatenbank können sich Bürgerinnen und Bürger in Hessen zukünftig über Ziele, Arbeitsweisen und Finanzdaten von Organisationen der Freien Wohlfahrtspflege informieren. "Die Datenbank soll das Vertrauen in die Arbeit der Wohlfahrtsverbände stärken", sagte Sozialminister Kai Klose (Grüne) am Donnerstag in Wiesbaden.

Ab 14. April soll das neue Register für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Es kann Daten wie etwa Organisationsstrukturen, Gehälter oder die Verwendung von Geld durch die Sozialverbände beinhalten. Da es in Hessen keine gesetzliche Grundlage zur verpflichtenden Offenlegung gebe, werde auf Freiwilligkeit bei den Angaben gesetzt, erklärte Klose.

"Wir wollen Transparenz vorleben und öffentlich machen, wie wir unsere Mittel verwenden", sagte die stellvertretende Vorsitzende der Liga der Freien Wohlfahrtspflege, Yasmin Alinaghi. Die Vorstandsmitglieder hätten sich bereits dazu entschieden, auch ohne Verpflichtung ihre Gehälter transparent zu machen. "Wir sehen es als unproblematisch an, gläsern zu sein", sagte Alinaghi.

Die Liga der Freien Wohlfahrtspflege ist ein Zusammenschluss von mehreren Verbänden. Ihm gehören die Arbeiterwohlfahrt (Awo), der Paritätische Wohlfahrtsverband, das Deutsche Rote Kreuz, die Caritas, das Diakonische Werk und der Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen an.

Klose zeigte sich offen dafür, die Datenbank perspektivisch auch über die Freie Wohlfahrt hinaus zu öffnen. Das Projekt sei zunächst zusammen mit der Liga angesetzt worden, da dort ein Großteil der Wohlfahrtsverbände gebündelt sei. Einen Zusammenhang zum Frankfurter Awo-Skandal zog Klose indes nicht. Planungen für mehr Transparenz liefen bereits seit 2016.

Die Affäre um die Kreisverbände der Awo in Wiesbaden und Frankfurt war im Jahr 2019 ins Rollen gekommen. Dabei ging es auch um überhöhte Gehälter und Luxus-Dienstwagen sowie Verflechtungen in die Politik.

© dpa-infocom, dpa:230330-99-147380/3

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