Krankenhäuser - München:Ärzte an Bayerns Kliniken streiken: Kundgebung in München

Krankenhäuser - München: Ärzte und Ärztinnen nehmen an einer Kundgebung in München teil. Foto: Sven Hoppe/dpa
Ärzte und Ärztinnen nehmen an einer Kundgebung in München teil. Foto: Sven Hoppe/dpa (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

München (dpa/lby) - Klinikärzte in Bayern sind am Donnerstag in einen Warnstreik getreten. Patientinnen und Patienten mussten deshalb an den kommunalen Krankenhäusern im Freistaat und an einzelnen Münchner Kliniken des Helios-Konzerns Einschränkungen in Kauf nehmen.

Die Gewerkschaft Marburger Bund hatte neben Bayern auch in Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland zu den Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Zu einer zentralen Kundgebung in München kamen nach Gewerkschaftsangaben rund 4000 Ärztinnen und Ärzte aus mehreren Bundesländern.

Andreas Botzlar vom Vorsitz des Bundesverbands Marburger Bund forderte die Arbeitgeber in München auf, ein Angebot vorzulegen, das die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte würdigt. Die Situation an vielen Häusern sei bereits so kritisch, dass die Notbesetzung zur Regel geworden sei, sagte Botzlar. Die Arbeitgeber hätten es selbst in der Hand, Druck aus dem Kessel zu nehmen.

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) kritisierte den Streik erneut als unnötiges Muskelspiel zu Lasten der Patienten. Der Marburger Bund habe keinerlei Verständnis für die finanziell angespannte Situation in den Krankenhäusern, hieß es.

In den betroffenen Kliniken war nach Angaben des Marburger Bunds eine Notfallbehandlung der Patientinnen und Patienten sichergestellt. Den Kliniken seien Notdienstvereinbarungen angeboten worden.

Der Marburger Bund fordert von den Arbeitgebern für die bundesweit rund 55.000 Ärztinnen und Ärzte kommunaler Kliniken eine Erhöhung der Gehälter um 2,5 Prozent. Zudem soll es mit Wirkung ab 1. Januar 2023 einen Ausgleich der seit der letzten Entgelterhöhung im Oktober 2021 aufgelaufenen Preissteigerungen geben.

Am Dienstag der vorigen Woche hatte die Ärztegewerkschaft bereits in den nördlichen Bundesländern zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen. Da die ersten beiden Verhandlungsrunden kein Ergebnis brachten, soll am 3. und 4. April erneut verhandelt werden.

© dpa-infocom, dpa:230329-99-137497/4

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: