Segeln:Segel verloren: Rückschlag für Herrmanns Team

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Boris Herrmann nimmt mit dem Team Malizia am Ocean Race teil. Foto: Ricardo Pinto/Team-Malizia.com/dpa (Foto: dpa)

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Kapstadt (dpa) - Boris Herrmanns Team Malizia hat auf der Königsetappe im Ocean Race einen Rückschlag einstecken müssen. Die Crew verlor ein wichtiges Segel.

Das große Vorsegel vom Typ Code Zero hatte sich ohne Vorwarnung aus seinem Fallenschloss im Masttop der "Malizia - Seaexplorer" gelöst und war ins Wasser gestürzt. Bei moderaten Wind- und Wellenbedingungen im Southern Ocean gelang es Co-Skipper Will Harris, das Problem zu beheben.

Das Vorwindsegel habe sich um Kiel und Foils gewickelt. "Jetzt hat es ein riesiges Loch", sagte Herrmann. "Wir haben es zurück an Deck gezogen und durch die Vorschiffsluke unter Deck gestaut. Dieses Problem hat uns eine gute Stunde Arbeit beschert und dazu geführt, dass wir rückwärts getrieben sind. Wir haben mindestens 20 Seemeilen und ein Segel verloren! Aber es geht allen gut, alle haben gute Arbeit geleistet."

Acht Segel dürfen die Ocean-Race-Teams pro Etappe maximal an Bord haben. Die Segelgarderobe ist mit Blick auf die zu erwartenden Winde einer Etappe sorgfältig aufeinander abgestimmt. Mit dem Code Zero fehlt Team Malizia nun ein wichtiges Segel im Kampf um den Etappenerfolg.

Probleme auch bei Team Guyot

Das französisch-deutsche Segel-Team Guyot musste die Königsetappe des Ocean Race aufgeben. Die Crew mit dem deutschen Co-Skipper Robert Stanjek stellte etwa 600 Seemeilen südöstlich von Kapstadt nahe des 40. Breitengrads Süd fest, dass das Boot einen Schaden in der Rumpfstruktur hat.

"In Anbetracht der aktuellen Position des Bootes und der Entfernung bis zur Ankunft im Zielhafen Itajai ist es leider besser für die Besatzung und die Integrität des Bootes, nach Kapstadt zurückzukehren", sagte Guyots Technik-Direktor Thomas Cardrin.

Die dritte Etappe ist mit 23.600 Kilometern der längste Abschnitt des Ocean Race. Von Kapstadt aus geht es auch durch das Südpolarmeer. Ziel ist Itajai in Brasilien.

Im Südlichen Ozean lag die Mannschaft am dritten Tag von Etappe drei auf Position zwei und war mit 20 Knoten Geschwindigkeit gut unterwegs, als sie am Morgen zwei aufeinanderfolgende Schläge hörte. Bei einer ersten schnellen Überprüfung entdeckte das Team um den französischen Skipper Benjamin Dutreux nach eigenen Angaben anormale Bewegungen im Rumpfboden des Bootes.

Eine gründliche Inspektion des Schadens sei erst nach der Rückkehr nach Kapstadt möglich, hieß es. Erst dann falle eine Entscheidung darüber, ob das Team das gesamte Ocean Race noch fortsetzen kann.

Betroffen sind neben Stanjek auch der französische Skipper Benjamin Dutreux, Navigator Sébastien Simon, Annie Lush aus Großbritannien und Anbord-Reporter Charles Drapeau.

© dpa-infocom, dpa:230301-99-784396/4

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