Krankheiten:Welche Symptome frontotemporale Demenz auslöst

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US-Schauspieler Bruce Willis besucht eine Filmpremiere. Hollywood-Star Bruce Willis (67) ist nach Angaben seiner Familie an frontotemporaler Demenz erkrankt. Foto: Charles Sykes/Invision via AP/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Berlin (dpa) - Die sogenannte frontotemporale Demenz gilt als selten, schnell fortschreitend und nicht heilbar. Bei der Erkrankung sterben nach Angaben des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) Nervenzellen im Stirnhirn (Frontallappen) und im Schläfenlappen (Temporallappen) ab.

Die Betroffenen seien bei Ausbruch der Krankheit meist zwischen 45 und 60 Jahren alt und somit jünger als Patienten mit Alzheimer. Gerade erst wurde bekannt, dass der 67-jährige Hollywood-Star Bruce Willis an frontotemporaler Demenz erkrankt ist.

"Wir sollten mehr über Demenzerkrankungen sprechen", sagte der Schweizer Neurowissenschaftler Mathias Jucker der Deutschen Presse-Agentur. Jucker, der am DZNE-Standort in Tübingen und am Hertie-Institut für klinische Hirnforschung (HIH) forscht, fügte hinzu: "Alzheimer ist vielen Menschen ein Begriff, die frontotemporale Demenz kennen nur wenige."

Männer und Frauen betroffen

Frontotemporale Demenzen machten sich zunächst meist durch Veränderungen der Persönlichkeit und des Verhaltens bemerkbar. Hinzukommen könnten Sprachstörungen kommen, ähnlich wie bei Willis. Männer und Frauen seien gleichermaßen betroffen. Die Ursache für das Nervensterben ist nach Angaben des DZNE bislang nicht geklärt, ein Teil der frontotemporalen Demenzen sei aber erblich bedingt.

Nach Angaben der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft leben in Deutschland derzeit rund 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung. Die meisten von ihnen sind demnach von der Alzheimer-Krankheit betroffen. Infolge demografischer Veränderungen nehme die Zahl der Demenzerkrankten kontinuierlich zu.

Je nachdem, wie sich die Altersstruktur der Bevölkerung entwickelt, wird sich laut Alzheimer-Gesellschaft die Zahl der Menschen mit Demenz über 65 Jahren bis zum Jahr 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen erhöhen.

© dpa-infocom, dpa:230217-99-635724/3

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