Energie:Junge Niederländer leiden in Krise

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Wochenmarkt in Groningen: Junge Niederländer klagen laut einer Umfrage darüber, dass sie dicker werden, weil Familien zunehmend das Geld für gesundes Essen fehlt. Foto: DB Hartmut Dirks/dpa (Foto: dpa)

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Den Haag (dpa) - Junge Menschen in den Niederlanden haben in einer Befragung des öffentlich-rechtlichen Senders NOS Einblicke in ihr Leben mit Energiekrise und hoher Inflation gegeben. Viele klagen nach der am Samstag veröffentlichten Befragung unter 2000 jungen Leuten, dass sie kaum noch warm duschen dürften, dass sie zunähmen, weil gesundes Essen zu teuer geworden sei und dass sie zweifelten, ob sie sich noch ein Studium oder eine eigene Wohnung leisten könnten.

"Meine Eltern werden böse, wenn meine Schwester ein heißes Bad nimmt", hieß es in einer Antwort. "Meine Mutter ist sehr verängstigt und traurig, weil alles immer schlimmer wird", lautete eine andere Antwort.

17-Jährige: "Kann vor Kälte nicht schlafen"

Die Inflation in den Niederlanden stieg im September auf den Rekordwert von 17,1 Prozent, etliche Menschen können die Rechnungen für Strom und Gas schlicht nicht mehr bezahlen. Die 17-jährige Shanna erzählte, dass ihre Eltern deswegen in ein preiswerteres Haus in einer anderen Stadt gezogen seien. Ihre Freundinnen könne sie jetzt nicht mehr sehen und in ihrem neuen Zimmer sei es bitterkalt. "Manchmal kann ich vor Kälte nicht schlafen." Yasira, eine junge Mutter, klagte über die hohen Preise für gesunde Ernährung. Selbst für einen Tagesausflug habe sie kein Geld mehr. Bei Justin (15) ist die Frage, ob die Eltern seine Mitgliedschaft im Fußballclub weiter bezahlen können.

© dpa-infocom, dpa:221001-99-969682/2

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