Geschichte - Hinzert-Pölert:Erinnerung an Widerstand von Luxemburgern gegen die Nazis

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Hinzert-Pölert (dpa/lrs) - Eine Gedenkfeier für die Opfer des Naziterrors im ehemaligen SS-Sonderlager Hinzert bei Trier hat am Samstag besonders an die deutsche Besetzung von Luxemburg erinnert. "Das Lager ist ein Ort, an dem die Geschichte unserer beiden Länder auf furchtbare Weise eng miteinander verbunden ist", sagte der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Clemens Hoch (SPD).

In Hinzert wurden 20 Menschen hingerichtet, die wegen eines Generalstreiks der Luxemburger Bevölkerung am 31. August 1942 zum Tode verurteilt worden waren. Ihr Widerstand richtete sich gegen die Verordnung zur deutschen Staatsbürgerschaft und die damit verbundene Einführung der Wehrpflicht.

Demokratie, Toleranz, Menschenwürde und die europäische Einigung seien zunehmend den Angriffen von Populisten ausgesetzt, sagte Hoch. "Ihnen müssen wir uns als Demokratinnen und Demokraten mit aller Kraft und Zivilcourage - wie es 1942 die Luxemburger in beeindruckender Weise gemacht haben - entgegenstellen."

Im ehemaligen SS-Sonderlager Hinzert waren von 1939 bis 1945 rund 10 000 Menschen aus mehr als 20 Ländern inhaftiert. 321 von ihnen wurden ermordet oder kamen durch die menschenunwürdigen Zustände im Lager um, unter ihnen auch 82 Luxemburger. Die Gedenkstätte wurde 1994 eingerichtet, seit 2005 mit einem Dokumentations- und Begegnungshaus.

© dpa-infocom, dpa:220917-99-797905/2

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