Denkmäler - Kassel:Wegen Trockenheit: Kasseler Wasserspiele werden verkürzt

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Die Wasserspiele im Unesco-Weltkulturerbe Bergpark Wilhelmshöhe. Foto: Swen Pförtner/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Kassel (dpa/lhe) - Wegen der Trockenheit wird die Vorführzeit der historischen Wasserspiele im Kasseler Unesco-Weltkulturerbe Bergpark Wilhelmshöhe verkürzt. Das bestätigte am Mittwoch die Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK). "Um die kompletten Wasserspiele bis zum Ende der Saison sicherzustellen, haben wir die Vorführzeit aller Stationen um zwei Minuten auf 18 Minuten verkürzt", erklärte Pressesprecherin Natascha Callebaut. Zuvor hatte die Hessische Niedersächsische Allgemeine (HNA) berichtet.

Üblicherweise wird jedes Wasserbild laut MHK für ungefähr 20 Minuten inszeniert. Grund für die Verkürzung seien Probleme bei der Wasserversorgung der sogenannten barocken Wasserspiele, weil im Hauptspeicherbecken dieses Teils der Inszenierung das Wasser knapp werde. Die Station bildet den Ausgangspunkt der Wasserspiele. Dort läuft das Wasser über die 210 Meter lange und zwölf Meter breite Kaskadenanlage.

Keine Versorgungsprobleme gebe es hingegen in den unteren Bereichen der Wasserspiele. Durch deren regelmäßigen Nachlauf stehe dort ausreichend Wasser zur Verfügung, erläuterte Callebaut. Auch die Reservoire, aus denen sich diese Teile der Wasserspiele speisen, seien derzeit noch ausreichend gefüllt.

Der Bergpark Wilhelmshöhe und die barocken Wasserspiele entstanden zu Beginn des 18. Jahrhunderts unter Landgraf Karl. 1714 wurden sie erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Während der Wasserspiele fließen mehr als 750.000 Liter Wasser über Kaskaden, Becken, Rinnen und Aquädukte in rund 80 Meter Tiefe - nur durch die Ausnutzung physikalischer Gesetze und ohne den Einsatz von Pumpen.

Den Abschluss bildet eine mehr als 50 Meter hohe Fontäne oberhalb des Schlosses Wilhelmshöhe. Auf dem Gipfel des Parks thront in 530 Meter Höhe eine Herkules-Statue, die als Wahrzeichen Kassels gilt. Seit 2013 zählt der Bergpark Wilhelmshöhe mit den historischen Wasserspielen zu den Unesco-Weltkulturerbe-Stätten.

© dpa-infocom, dpa:220810-99-339546/4

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