Wohnungspolitik - Stuttgart:Mieterbund fordert Rückkauf früherer LBBW-Wohnungen

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Stuttgart (dpa/lsw) - Im Kampf gegen den Wohnungsmangel fordert der Mieterbund von der Landesregierung den Rückkauf Tausender ehemaliger LBBW-Wohnungen vom Immobilienkonzern Vonovia. Die Landesregierung müsse eine landesweite Übernahme von 18.000 Vonovia-Wohnungen unter Beteiligung der Kommunen verhandeln, schreibt der Landesvorsitzende Rolf Gaßmann in einem Brief an Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Für viele Mieter mit kleinem Einkommen würde eine Privatisierung dieser Wohnungen zu Verdrängung durch unbezahlbare Mieten und Eigenbedarfskündigungen führen. Landesweit gebe es nur noch 50.000 Sozialmietwohnungen, kritisierte Gaßmann.

Der Mieterverein Stuttgart forderte in einem separaten Schreiben an Oberbürgermeister Frank Nopper, dass die Stadt Stuttgart rund 3500 Vonovia-Wohnungen kauft. Nachdem Vonovia angekündigt habe, bundesweit 67.000 Wohnungen in den nächsten Jahren wieder zu verkaufen, sollten Stuttgart und das Land die Initiative zum Rückkauf ergreifen.

Im Jahr 2015 hatte Vonovia 19.800 Wohnungen überwiegend in Baden-Württemberg gekauft. Zuvor gehörten sie einer Tochter von Patrizia Immobilien. Das Unternehmen hatte Anfang 2012 einst 21.000 Wohnungen von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) übernommen. Damals waren Regelungen zum Schutz der Mieter in einer Sozialcharta vereinbart worden.

© dpa-infocom, dpa:220808-99-319458/2

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