Bibliotheken - Berlin:Thüringer Bibliotheken mit Rekordzahl an Online-Ausleihen

Bibliotheken - Berlin: Eine Besucherin stöbert in der Stadtbibliothek "Heinrich Heine". Foto: Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
Eine Besucherin stöbert in der Stadtbibliothek "Heinrich Heine". Foto: Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Ilmenau (dpa/th) - Die Online-Ausleihen in den öffentlichen Thüringer Bibliotheken haben während der Corona-Pandemie einen Höchststand erreicht. Im vergangenen Jahr sei die Zahl der digitalen Ausleihen auf 850.000 gestiegen, sagte die Vorsitzende des Thüringer Bibliotheksverbandes, Milena Pfafferott, der Deutschen Presse-Agentur. Vor Corona im Jahr 2019 seien es noch rund 594.000 und im ersten Krisenjahr 2020 etwa 764.000 gewesen.

Von den mehr als 80 hauptamtlich geführten Stadt- und Gemeindebibliotheken im Freistaat böten inzwischen 59 ihren Nutzern Bücher auf einer speziellen digitalen Plattform an, sagte Pfafferott. Über die Online-Ausleihe können Bibliotheksnutzer für einen gewissen Zeitraum Bücher auf Tablets oder andere digitale Geräte laden und lesen. Nach Fristablauf sind die Titel gesperrt.

"Die digitalen Angebote der Bibliotheken umfassen aber weit mehr als nur E-Books", sagte die Verbandsvorsitzende. Sie reichten etwa von digitalen Veranstaltungen über Programmier-Workshops mit Lernrobotern bis zu Filmtechnik für Videos in den sozialen Medien.

An einem bundesweiten Digitaltag machen auch Bibliotheken in Thüringen an diesem Freitag auf ihre Offerten aufmerksam. Mit Aktionen zu Robotern, Virtual Reality, Fake News oder Gaming für Kinder, Jugendliche und Erwachsene beteiligen sich etwa die Bibliotheken in Gotha, Erfurt, Eisenach und Zella-Mehlis.

Im Großen und Ganzen sieht Pfafferott die Bibliotheken in Thüringen digital gut aufgestellt. "Es gibt aber immer Luft nach oben, wir müssen mit den Nutzern wachsen und uns weiterentwickeln." In den vergangenen drei Jahren habe der Nachholbedarf bei der digitalen Ausstattung der Bibliotheken mit Landesmitteln in Höhe von 600.000 Euro abgefedert werden können.

Davon seien etwa iPads für Schulklassen und Roboter angeschafft worden, mit denen Kleinkinder spielerisch das Programmieren lernen können, sagte Pfafferott. Es gebe aber in Thüringen auch immer noch Bibliotheken, die weder über WLAN noch über einen Computerplatz für die Nutzer verfügten.

Nach Verbandsangaben gibt es rund 250 Bibliotheken in Thüringen. Davon sind etwa 200 Stadt- und Gemeindebibliotheken.

© dpa-infocom, dpa:220624-99-780270/3

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