Gesundheit - Wiesbaden:Kommissionen zur Kontrolle der Psychiatrie unterbesetzt

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Die hessischen Besuchskommissionen zur Kontrolle der Unterbringung von Patienten in der Psychiatrie sind derzeit nur unvollständig besetzt. Teilweise sind bestimmte Berufsgruppen, Psychiatrie-Erfahrene oder Angehörige nicht wie vorgesehen in den Gremien vertreten oder Stellvertreter fehlen. Das geht aus einer Antwort des Sozialministeriums auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion in Wiesbaden hervor.

Die Kommissionen sollen regelmäßig psychiatrische Kliniken überprüfen, in denen psychisch erkrankte Menschen auf Grund von selbst- oder fremdgefährdendem Verhalten per Gesetz untergebracht sind. "Die nicht vollständige Besetzung der Besuchskommissionen hat unterschiedliche Gründe", erklärte das Sozialministerium.

Wie bei anderen Ehrenämtern auch, sei es schwierig, Interessenten zu finden. Oft könne eine solche Aufgabe aus Zeitmangel nicht übernommen werden. Die SPD-Gesundheitsexpertin Daniela Sommer kritisierte, die pauschale Aufwandsentschädigung von 30 Euro für einen Besuch sei deutlich zu niedrig. Das Ministerium erläuterte, es werde derzeit überprüft, ob diese Summe womöglich angehoben wird.

Für Hessen wurden fünf Besuchskommissionen in unterschiedlicher Größe benannt. In den Gremien sollen unter anderem Fachärzte, Krankenpfleger und Betreuungsrichter sitzen. Außerdem haben ein Vertreter aus dem Kreis der Psychiatrie-Erfahrenen sowie ein Vertreter der Angehörigen eine Stimme.

© dpa-infocom, dpa:220624-99-779610/2

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