Museen - Mansfeld:Mansfeld: Museum zu Luthers Kindheit hofft auf mehr Besucher

Archäologie
Blick auf Martin Luthers Elternhaus in Mansfeld (Sachsen-Anhalt). Foto: Hendrik Schmidt/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Mansfeld (dpa/sa) - An die ersten Lebensjahre von Martin Luther (1483-1546) erinnert ein Museum neben dem Elternhaus des Reformators in Mansfeld. Doch das 2014 eröffnete Museum hat vergleichsweise geringe Besucherzahlen - das soll sich nun ändern, so dass künftig mehr Gäste nach Mansfeld kommen.

"Von Januar bis April 2022 kamen rund 660 Besucher und Besucherinnen", sagte die Sprecherin der Stiftung Luthergedenkstätten Sachsen-Anhalt, Nina Mütze. 2019 - vor Corona - waren im gleichen Zeitraum mit 1300 Menschen fast doppelt so viele Besucher da.

Der Komplex in Mansfeld aus Neubau und Elternhaus gilt als das weltweit erste Haus zu den frühen Lebensjahren Luthers. "Wir bieten kulturelle Bildungsangebote, es gibt regelmäßige Vorträge zu unterschiedlichen Themen und ein Freundeskreis, die Luther AG für Kinder und Jugendliche, hat sich gegründet", sagte der Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, Stefan Rhein. "Im April 2024 öffnet dann in Mansfeld und Eisleben eine Sonderausstellung zum Thema Bauernkrieg."

Geplant ist, das Ganze als Mitmachausstellung zu konzipieren. "Der Bogen soll von damals bis in die Gegenwart geschlagen werden. Es geht um historische und politische Bildung, für Schüler, Erwachsene und Familien", sagte Rhein. Museumspädagoge Nick Schöne erklärt, was die Besucher erwartet: "Kinder und Jugendliche können zum Beispiel beim Schwertkampf und Armbrustschießen mitmachen."

Das Museum hat nach Angaben der Veranstaltungsmanagerin Kathleen Prescher auch die Reihen "Museum nach Feierabend" und "Museum aktiv" etabliert. Hier wird unter anderem erklärt, was im Haus Luther aus dem eigenen Garten auf den Tisch kam. Die Besucher können beispielsweise mit Zutaten aus dem Museumskräutergarten ihren eigenen Kräutertopf zusammenstellen.

Auf rund 600 Quadratmetern zeigt die Dauerschau unter dem Motto "Ich bin ein Mansfeldisch Kind" rund 230 Objekte. Teils multimedial wird das Leben und der Alltag der Familie Luther im Mittelalter erzählt. Schmuck, Geschirr und Spielzeug sind archäologische Funde. Die Stücke wurden bei Grabungen auf dem Museumsareal in einer rund 500 Jahre alte Abfallgrube der Familie Luther entdeckt. Knochen von Rindern, Ziegen, Schafen und Schweinen sowie Singvögeln zeigen, was auf dem Speiseplan stand.

Aus Luthers Kindheitstagen sollen drei Murmeln aus gebranntem Ton stammen, mit denen er gespielt haben soll. Der Reformator lebte von 1484 bis 1497 in einem wohlhabenden Elternhaus. Sein Vater war in der Bergbauregion Unternehmer. In Wittenberg lebte Luther ab 1511 bis zu seinem Tod rund 35 Jahre.

© dpa-infocom, dpa:220523-99-396716/2

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