Archäologie - Halle (Saale):Wieder Grabungen am Ringheiligtum bei Schönebeck

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Schönebeck (dpa/sa) - Archäologen haben wieder mit Grabungen an der rund 4200 Jahre alten Kreisgrabenanlage bei Schönebeck (Salzlandkreis) begonnen. Die prähistorische Stätte liegt in Sichtweite, etwa einen Kilometer vom Ringheiligtum Pömmelte entfernt. "Das letzte, noch unberührte Viertel wird aktuell freigelegt, auf rund 3500 Quadratmeter Fläche", sagte Projektleiterin am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Franziska Knoll. "Schönebeck ist sozusagen der kleine Bruder von Pömmelte, rund 200 Jahre jünger und auch kleiner."

Die Anlage bei Pömmelte hat einen Durchmesser von 116 Metern, der Aufbau des Rondells von Schönebeck ist fast gleich, misst aber einen Durchmesser von nur etwa 87 Metern.

"Wenn die Ausgrabungen in Schönebeck im Juli abgeschlossen sind, haben wir den Grundstein für die touristische Erschließung des zweiten Ringheiligtums in der Rituallandschaft an der Elbe gelegt. Wie Schönebeck rekonstruiert werden soll, ist noch offen."

Herausragender Fund aus vorangegangenen Grabungen ist ein sogenannter "Kissenstein". Der Stein wurde als Unterlage, ähnlich wie ein Amboss, für die Feinbearbeitung von Metallen benutzt. "Möglicherweise wurde der Stein bewusst im Graben der Schönebecker Anlage deponiert. Aus dem Leubinger Fürstengrab stammt ein vergleichbares Exemplar", sagte Knoll.

© dpa-infocom, dpa:220513-99-276253/2

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