Gesundheit:Tests: Apotheken rechnen nicht mit rascher Verfügbarkeit

Corona
Ein medizinischer Mitarbeiter hält einen negativen SARS-CoV-2-Antigentest. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Mainz (dpa/lrs) - Der Apothekerverband Rheinland-Pfalz hat mit Zurückhaltung auf die nun zugelassenen Corona-Tests zur Eigenanwendung durch Laien reagiert. Einem Sprecher zufolge kann noch nicht sicher gesagt werden, wann die drei nun zugelassenen Tests tatsächlich in den Apotheken angeboten werden können. "Der pharmazeutische Großhandel hat die Produkte derzeit noch nicht vollständig gelistet, so dass eine Versorgung der Apotheken auch in den kommenden Tagen noch mit einem großen Fragenzeichen zu versehen ist", teilte der Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch mit. 

Im Übrigen habe der Gesetzgeber keine Apothekenpflicht für diese Schnelltests erlassen, so dass diese auch abseits der Apotheke in den Handel gebracht werden könnten. Gleichwohl sei das Interesse der Kunden an den Schnelltests in den vergangenen Wochen auch in den Apotheken spürbar gewesen.

Wie sich aber die Nachfrage letztendlich entwickle, sei auch davon abhängig, welche Regelungen der Gesetzgeber nun treffe. So sei aktuell etwa noch offen, was sich mit dem Ergebnis eines Antigen-Selbsttests anfangen lasse. Dazu lägen aktuell noch keine Regelungen vor. 

Wie eine Sprecherin des Arzneimittelhändlers Krieger in Koblenz mitteilte, könnten solche Tests in wenigen Tagen an die Apotheken ausgeliefert werden. "Wir gehen davon aus, in der kommenden Woche erste zugelassene Laientests an Apotheken ausliefern zu können", teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit. 

Je mehr Hersteller die Zulassung von Seiten der Behörden erhalten, desto schneller könne der Großhändler für Arzneimittel auch die Ware in ausreichenden Mengen an Apotheken liefern, fügte sie hinzu. Die Preise für solche Tests seien allerdings noch nicht bekannt. Man gehe aber davon aus, zeitnah entsprechende Angebote der Hersteller zu erhalten.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat die ersten drei Sonderzulassungen für Corona-Tests zur Eigenanwendung durch Laien erteilt. Das teilte ein Sprecher am Mittwoch mit. Bei allen drei Tests würden die Proben durch einen Abstrich im vorderen Nasenbereich entnommen. Dieser könne nach den von den Herstellern vorgelegten Studien jeweils durch Laien sicher durchgeführt werden, erklärte das Bundesinstitut weiter. 

Der Apothekerverband rechnet damit, dass künftig auch andere Methoden bei solchen Tests zur Anwendung kommen könnten. "In der Tat gibt es auch Gurgel- und Spucktests, denen aber derzeit eine Zulassung für die Abgabe und den Verkauf an Laien noch fehlt", sagte der Sprecher des Verbandes am Mittwoch. Verschiedene Hersteller hätten entsprechende Zulassungen beantragt. Man rechne daher damit, dass in den kommenden Tagen und Wochen einige dieser Tests durch die Behörden für die Abgabe an Laien zugelassen werden.

© dpa-infocom, dpa:210224-99-574094/4

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