Arbeitsmarkt - Kiel:Arbeitslosenzahl im Norden niedriger als im August

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Auf einem transparenten Würfel ist das Logo der "Bundesagentur für Arbeit" zu sehen. Foto: Felix Kästle/dpa/Symbolbild/Archiv (Foto: dpa)

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Kiel (dpa/lno) - Bereits den zweiten Monat in Folge ist die Arbeitslosigkeit in Schleswig-Holstein im September zurückgegangen. Wie die Regionaldirektion der Agentur für Arbeit am Mittwoch berichtete, sind derzeit im Norden 94 000 Frauen und Männer ohne festen Job. Das sind 3,7 Prozent oder 3600 Betroffene weniger als im August. Die Corona-Krise macht sich im Vorjahresvergleich jedoch deutlich bemerkbar: Gegenüber dem September 2019 stieg die Zahl der Arbeitslosen um 17 700 Menschen oder 23,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 6,0 Prozent, nach 6,2 Prozent im August und 4,8 Prozent vor einem Jahr.

"Auch im September hat sich die Aufhellung am Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein fortgesetzt", sagte die Chefin der Regionaldirektion Nord der Arbeitsagentur, Margit Haupt-Koopmann. So seien im Vergleich zum August die Arbeitslosenzahlen aller Altersgruppen gesunken. "Insbesondere die Gruppe der "Unter-20-Jährigen" konnte von dieser Entwicklung profitieren."

"Es gibt Zeichen der Besserung", sagte Haupt-Koopmann der Deutschen Presse-Agentur. So meldeten die Betriebe im Norden im September 4800 offene Stellen. Das waren 14 Prozent mehr freie Jobs als noch im August. Im September 2019 hatten die Unternehmen 5230 neue offene Stellen angezeigt. Die Chefin der Arbeitsagentur rechnet damit, dass die Zahl der Arbeitslosen auch im Oktober zum Vormonat sinken wird. Voraussetzung sei, dass es keine strengeren Corona-Beschränkungen gebe.

Positive Signale gab es auch im Bereich Kurzarbeit. Mit Stand Juni waren im nördlichsten Bundesland 12 700 Betriebe in Kurzarbeit. "Das waren 30 Prozent weniger als im Mai", sagte Haupt-Koopmann. 96 900 Arbeitnehmer waren in Kurzarbeit, 31 Prozent weniger als im Vormonat. "Es ist aber immer noch jeder sechste Betrieb und jeder zehnte Arbeitnehmer betroffen."

Im Juli gab es mehr als eine Million sozialversicherungspflichtige Jobs im Norden - das sind die neuesten Zahlen. Das waren trotz Corona-Pandemie 0,3 Prozent mehr als im Juli 2019. "Damit gehört Schleswig-Holstein zu den drei Bundesländern, die im Plus geblieben sind", sagte Haupt-Koopmann.

Auch Arbeitsminister Bernd Buchholz wertete die aktuellen Zahlen positiv. "Es erscheint paradox, dass während des Corona-Lockdowns die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gestiegen ist, aber Personaleinstellungen haben immer einen Vorlauf und der Bedarf ist in einigen Branchen wie im Gesundheits- und Pflegebereich ungeachtet der Pandemie hoch", sagte der FDP-Politiker. Die Zeichen stünden auf dem Arbeitsmarkt momentan auf leichte Entspannung. "Aber die Lage bleibt angesichts des Infektionsgeschehens unsicher." Die mittel- bis langfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt seien noch unklar.

Unter den Kreisen hat weiter Stormarn mit 4,0 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote und Steinburg mit 6,0 Prozent die höchste. Bei den kreisfreien Städten schwankt der Wert zwischen 8,3 Prozent in Lübeck und 9,3 Prozent in Neumünster.

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